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Es gibt eine Vielzahl von Ernährungsformen. Die Motivation und Beweggründe von einer vollwertigen Ernährung nach den 10 Regeln der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) abzuweichen, sind ebenso unterschiedlich. Viele Personen müssen aus gesundheitlichen Gründen auf Nahrungsmittel verzichten, weil sie z. B. an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie leiden. Diabetiker achten darauf, dass ihr Blutzuckerspiegel ein gewisses Level nicht über- oder unterschreitet und bei einigen → Magen-Darm-Erkrankungen kann für eine gewisse Zeit das Einhalten einer → „leichten Vollkost“ empfehlenswert sein. Aber auch religiöse oder ethische Gründe bringen Menschen dazu, ihre Ernährungsweise zu ändern. Eine weitverbreitete Ernährungsform ist der Vegetarismus.
Der Vegetarismus ist keine moderne Erfindung des 21sten Jahrhundert.
Bereits von Pythagoras (570 bis 500 v. Chr.) ist der Satz überliefert:
„Solange der Mensch Tiere schlachtet, werden die Menschen auch einander
töten.“ Im → Hinduismus
und Buddhismus ist die vegetarisch Ernährung ein wichtiger Aspekt der
Religion und Ausdruck der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit allen
Lebewesen gegenüber. In Deutschland erlebte zum Ende des 19ten
Jahrhunderts hin die vegetarische Ernährungsweise einen deutlichen
Aufschwung mit der Gründung der Lebensreform-Bewegung. Der erste
Vegetarier-Verein in Deutschland der„Verein für eine natürliche
Lebensweise“, wurde von Pfarrer Eduard Baltzer 1867 gegründet. Heute ist
beispielsweise ProVeg Deutschland e. V. aktiv. Die Motivation für eine vegetarische Ernährung ist heutzutage
z. B. die Achtung des Lebensrechts von Tieren, Ablehnung der
Massentierhaltung, Nachhaltigkeit durch die Schonung der natürlichen
Ressourcen aber auch gesundheitliche oder religiöse Gründe.
Vegetarier ernähren sich vorwiegend durch pflanzliche Kost und
verzichten auf den Verzehr von Fleisch, → Fisch, Weich- und Krebstieren.
Ovo-lakto-Vegetarier: Sie verzehren neben pflanzlicher Kost auch Milch, Milchprodukte und Eier.
Lakto-Vegetarier: Essen Milch und Milchprodukte verzichten aber auf Eier.
Ovo-Vegetarier: Verzehren Eier, aber keine Milch und Milchprodukte.
Veganer verzichten vollständig auf alle tierischen Produkte. Sie verzehren weder Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte noch Honig, und lehnen auch Bekleidung tierischen Ursprungs wie Wolle, Seide, Leder oder Daunen ab.
Bei einer ausgewogenen Ernährung, bei der neben Obst und Gemüse auch Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte sowie Milch und Milchprodukte verzehrt werden, deutet vieles darauf hin, dass die vegetarische Ernährung gesundheitliche Vorteile hat. In zahlreichen Studien wurde belegt, dass Vegetarier seltener an Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder → Diabetes mellitus leiden. Auch sind Vegetarier seltener von Herz-Kreislauferkrankungen und einer Verengung der Arterien (Arteriosklerose) betroffen. Die fleischlose Ernährung vergönnt den Menschen ein längeres Leben und ein geringeres Risiko an Krebs zu erkranken. Letzteres führen Wissenschaftler auf den hohen Verzehr sekundärer Pflanzenstoffe zurück. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die bessere Gesundheit auf eine bewusstere Lebensweise zurückzuführen ist. Demnach rauchen vegetarisch lebenden Menschen deutlich seltener, trinken weniger Alkohol und bewegen sich mehr. Darüber hinaus sorgen sie mit Yoga oder anderen Übungen für Entspannung, was sich ebenfalls positiv auf die Gesundheit auswirkt [1].
Aufgabe: Überlegen Sie, ob die ovo-laktovegetabile,
lakto-vegetabile und vegane Ernährungsform als Dauerkost geeignet ist.
Welche Nährstoffe stecken in tierischen Lebensmitteln und welche können
ausschließlich durch pflanzliche Ernährung in ausreichender Menge
aufgenommen werden?
Wichtige Hilfen finden Sie auf den Seiten der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung,
ProVeg Deutschland e. V. und dem Verband
für Unabhängige Gesundheitsberatung e. V. (UGB). Als Einstieg
können Sie sich den folgenden Text über die Bruker-Kost durchlesen.
Vitalstoffreiche Vollwertkost nach Bruker
Die Ernährungsform wurde von dem deutschen Arzt Max Otto Bruker
(1909-2001) entwickelt. Es handelt sich um eine vorwiegend
ovo-lakto-vegetabile Kost, bei der zwischen „Lebensmitteln“ und
„Nahrungsmitteln“ unterschieden wird. Zu den „Lebensmitteln“ zählen
frisches Obst, Gemüse und Getreide, die, weil sie noch einen
Stoffwechsel besitzen als „lebendige Nahrung“ angesehen werden. Die
Nahrung sollte möglichst naturbelassen bleiben, unter Umständen noch
mechanisch verarbeitet werden. Auch fermentierte Lebensmittel wie
Sauerkraut, Rohmilchprodukte, rohe Eier und kalt gepresstes Öl gehören
zu den „Lebensmitteln“.
„Nahrungsmittel“ hingegen sind durch Verarbeitung wie erhitzen oder
konservieren zu toter Nahrung geworden. Dazu gehören gekochte und
gebratene Speisen, pasteurisierte Milch, raffinierter Zucker,
Auszugsmehl oder auch Brot. Da „Lebensmitteln“ viele Vitalstoffe
enthalten, sollte der überwiegende Teil der Kost aus Lebensmitteln wie
Obst, Gemüse, naturbelassenen Fetten und Getreide in Form von
Frischkornbrei bestehen. Empfehlenswerte „Nahrungsmittel“ sind einzig
Vollkornbrot und Vollkornprodukte. Auf den Verzehr von Fleisch und Wurst
sollte weitestgehend verzichtet und der Konsum von Eiern, Käse und
Milchprodukten eingeschränkt werden. Nicht empfehlenswert sind
raffinierter Zucker und Weißmehl, da insbesondere sie laut Bruker
Krankheiten verursachen sollen.
Die tägliche Nahrung besteht aus drei Mahlzeiten ohne Zwischenmahlzeiten
und drei Esslöffel Frischkornbrei.
Die überwiegend ovo-lakto-vegetabile Kost ist als Dauerkost für
Erwachsene geeignet. Allerdings muss der Speiseplan sorgfältig geplant
werden, damit es durch einen weitestgehenden Verzicht auf Fleisch oder
auch Fisch und einem eingeschränkten Verzehr von Milch, Milchprodukten
und Eiern zu keinem Nährstoffmangel z. B. von → Eisen, → Jod,
→ Kalzium und
→ Vitamin
B12 kommt.
Die Aussage, dass die Bruker-Kost zahlreiche Krankheiten heilt, ist
nicht haltbar und bei → Zöliakie
sogar gesundheitsgefährdend. Das → Garen von Lebensmitteln macht sie teilweise erst
bekömmlich wie bei Hülsenfrüchten und Kartoffeln oder leichter
verdaulich. Es trifft deshalb nicht zu, dass Lebensmittel generell eine
Wertminderung durch Erhitzen erfahren. Hygienisch gesehen sind einzelne
Empfehlungen bei der Bruker-Kost kritisch zu sehen, wie der Verzehr von
Rohmilch und rohen Eiern. Gerade bei Kindern oder älteren und kranken
Menschen können über nicht gekochte Eier oder Rohmilch Mikroorganismen
wie Salmonellen und E-coli übertragen und Infektionen ausgelöst werden.
Nicht empfehlenswert ist der vollständige Verzicht auf
Zwischenmahlzeiten [2]
[3].
Eine Ernährungsform, die durch den amerikanischen Arzt Dr. Howard Hay (1866-1940) begründet wurde. Hay war der Ansicht, dass die Ursache der Zivilisationskrankheiten die Übersäuerung des Körpers ist. Er unterteilte die Lebensmittel in basenbildende, neutrale und säurebildende Lebensmittel. Als „basenbildend“ gelten pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Kartoffeln und Kräuter sowie Milch und Joghurt, zu den „neutralen“ Lebensmitteln werden Nüsse, Vollkorngetreide, frische Hülsenfrüchte sowie Butter gezählt. „Säuernd“ sind bei der Hayschen Trennkost tierische Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Wurst, aber auch Erdnüsse. Stark verarbeitete Lebensmittel wie Weißmehl, weißer Zucker, Fertiggerichte oder auch Süßigkeiten sollten nur in geringen Mengen verzehrt und auf Alkohol vollständig verzichtet werden. Der Säure-Basen-Haushalt kann nach Hay aufrechterhalten werden, wenn 80 % aus basenbildenden plus neuralen Lebensmitteln und 20 % aus säurebildenden Nahrungsmitteln bestehen. Darüber hinaus sollen eiweißreiche und kohlenhydratreiche Lebensmittel zeitlich versetzt verzehrt werden, weil Hay zufolge der menschliche Organismus nicht imstande ist beide Nährstoffe gleichzeitig zu verarbeiten. Allerdings ist es möglich eiweißreiche oder kohlenhydratreiche Lebensmittel in Kombination mit neutralen Lebensmitteln zu essen.
Kohlenhydratreich | Eiweißreich | Neutral |
Vollkorngetreide | Fleisch | Fette und Öle |
Vollkornprodukte | Fisch | Butter |
Vollkornreis | Milch | Quark |
Kartoffeln | Käse | Rahm |
Banane | Eier | Nüsse |
Brauner Zucker | Saures Obst | Gemüse |
Honig | Kernobst | Gewürze |
... | ... | ... |
Auf Grundlage der Trennkost sind heutzutage zahlreiche Diäten zur
Gewichtsreduktion aufgebaut. Dazu zählen die „Turbo-Trennkost“,
„Trennkost zum Abnehmen“ oder „Insulin-Trennkost“.
Auch bei der „Fit-for-Life-Diät“ handelt es sich um eine Trennkost.
Entwickelt wurde die Diät in den USA von Harvey Diamond und Marilyn
Diamond. Hier wird davon ausgegangen, dass der Körper die Nahrung
zwischen 12:00 und 20:00 Uhr aufschließt, die Verwertung in der Nacht
zwischen 20:00 und 4:00 Uhr geschieht und anschließend bis 12:00 Uhr
Nahrungsrest und Schlacke ausgeschieden werden. Der überwiegende Teil
der Nahrung sollte sehr wasserreich sein, wie das bei Obst, Gemüse und
Salaten der Fall ist. Bis zum Mittag sollte nur Obst verzehrt werden,
abends folgt die eiweißreiche Kost [4].
Die vom deutschen Arzt Werner Kollath (1892-1970) entwickelte
Vollwerternährung hat einen sehr umfassenden Anspruch, der nicht nur die
Ernährung, sondern auch soziale und ökologische Belange bei der
Lebensmittelproduktion umfasst. Die von Kollath erarbeiteten Grundlagen
wurden später von Claus Leitzmann, Thomas Männle und Karl von Koerber
weiterentwickelt. Bei der Vollwerternährung stehen pflanzliche
Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornerzeugnisse im
Mittelpunkt. Ergänzt wird der Speiseplan durch Milch und Milchprodukte.
In geringen Mengen sind auch tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch
und Eier zulässig.
Die Hälfte der Lebensmittel sollten roh bzw. nicht erhitzt verzehrt
werden. Davon entfällt ein Drittel auf Obst, ein Drittel auf Gemüse und
das letzte Drittel auf andere Lebensmittel, die unerhitzt verzehrt
werden können wie Frischkorn, Nüsse oder auch Vorzugsmilch
(Abbildung 1). Als Getränke sind Mineralwasser, ungesüßter Kräuter-
oder Früchtetee empfehlenswert. Zum Süßen können kalt geschleuderter
Honig oder süße frische oder getrocknete Früchte verwendet werden.
Abbildung 1: Aufteilung zwischen erhitzter und unerhitzter bei der Vollwertkost (nach Brockhaus [3])
Als Orientierung gibt es vier Wertstufen. Die oberste Wertstufe ist eins, die „sehr empfehlenswerte“ Lebensmittel beinhaltet. In der vierten Wertstufe stehen die „nicht empfehlenswerten Lebensmittel (Abbildung 2).
Abbildung 2: die vier Wertstufen bei der Vollwertkost (nach Schlieper [5] und Brockhaus [6])
Darüber hinaus sind aber auch ökologische und soziale Aspekte von Belang. Das heißt, Lebensmittel aus anerkannt ökologischem Anbau sind konventionell hergestellten Produkten vorzuziehen. Es sollte saisonales Obst und Gemüse aus der Region bevorzugt werden, das nach Möglichkeit nicht oder umweltverträglich verpackt ist. Ebenso sind die Bedingungen zu berücksichtigen, unter denen die Lebensmittel hergestellt und vermarktet wurden. Wünschenswert sind sozialverträgliche Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung auch im Ausland.
Diese Ernährungsform wurde vom Schweizer Arzt Maximilian Oskar
Bircher-Benner (1867-1939) konzipiert. Es handelt sich um eine
lakto-vegetabile Kostform, bei der Milch und Milchprodukte als tierische
Lebensmittel erlaubt sind. Bekannt geworden ist sein Müsli, das es in
abgewandelter Form auch heute noch zu kaufen gibt.
Mindestens die Hälfte der täglichen Kost sollte aus pflanzlicher
Frischkost bestehen, die nach Bircher-Brenner einen hohen Gehalt an
„Sonnenenergie“ besitzt. Neben Rohkost wird Müsli sowie schonend
gegartes Vollgetreide und Gemüse aus biologischem Anbau empfohlen. Das
Original Bircher-Müsli bestand aus einem Esslöffel Haferflocken, die
über Nacht in drei Esslöffel Wasser eingeweicht wurden. Dazu kamen ein
Esslöffel Zitronensaft, 200 g geriebener Apfel, ein Teelöffel
gehackte Haselnüsse oder Mandeln und ein Esslöffel Kondensmilch.
Kondensmilch ist durch Wasserentzug etwas eingedickt und sterilisiert.
Das Erhitzen gewährleistete, dass über die Milch keine Tuberkulose
übertragen wurde. Wie auch bei anderen Ernährungsformen wird der Verzehr
von Weißmehl, Zucker und konservierten Lebensmitteln (→ Konservierung) abgelehnt. Zum
Würzen der Mahlzeiten werden nur wenig → Salz oder scharfe → Gewürze verwendet. Ziel der Kostform ist die
Gesundheit des Körpers zu fördern. Damit Körper und Geist aktiv und wach
bleiben, sollte allgemein nicht zu viel gegessen werden, sondern nur
eine Hauptmahlzeit und zwei kleine Nebenmahlzeiten. Von dem Verzehr von
Zwischenmahlzeiten wird abgeraten.
Begründet wurde die anthroposophische Ernährungslehre vom Philosophen
und Pädagogen Rudolf Steiner (1861-1925). Seiner Ansicht nach
beeinflusst die Ernährung nicht nur das körperliche Wohlbefinden,
sondern auch die seelisch-geistige Entwicklung. Es gibt keine verbotenen
Lebensmittel, der individuelle Mensch muss ein Gespür dafür entwickeln,
was ihm gut tut („innere Zufriedenheit“). Die Grundlagen von Steiner
wurden später durch Udo Renzenbrink und Petra Kühne zu
Ernährungsempfehlungen weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stehen
pflanzliche Lebensmittel und Vollkorngetreide aus biologisch-dynamischem
Anbau. Das verzehrte Obst und Gemüse sollte nach Möglichkeit
naturbelassen bleiben oder schonend gegart werden. Nachtschattengewächse
wie Tomaten, Kartoffeln, Aubergine und Paprika sowie Fleisch und Fisch
sollten nur in geringen Mengen verwendet werden. Milch und Milchprodukte
hingegen werden empfohlen. In der Info 5/06 des „Arbeitskreises für
Ernährungsforschung“ steht, dass eine überwiegend ovo-laktovegetabile
Ernährung umgesetzt wird.
Darüber hinaus sollten Lebensmittel im Einklang mit den Jahreszeiten
verzehrt und regionale Produkte bevorzugt werden. Auch wird Wert auf
fair gehandelte Produkte gelegt. Große Bedeutung haben regelmäßige
Mahlzeiten, die in Gemeinschaft und in Ruhe verzehrt werden. In
Gemeinschaftseinrichtungen werden oftmals nicht nur Mahlzeiten selbst
zubereitet, sondern auch Brot und Brötchen gebacken.
Der Zahnarzt Johann Georg Schnitzer (1930) ist Begründer der Schnitzer-Kost, die als Grundlage den Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln aus biologischem Anbau hat, die als „menschliche Urnahrung“ gilt. Tierische Nahrung und gegarte Speisen sollten dagegen gemieden werden, weil der menschliche Körper genetisch nicht für die Verdauung dieser Lebensmittel ausgelegt sei. Die Schnitzer-Kost gibt es in zwei Varianten.
Schnitzer-Normalkost: Bei der Schnitzer-Normalkost stehen pflanzliche Lebensmittel im Mittelpunkt, die nach Möglichkeit naturbelassen verzehrt werden. Dazu ist Vollkornbrot erlaubt, sowie in geringen Mengen der Verzehr von Milch und Milchprodukten, Eiern, Kartoffeln und Vollkornreis.
Schnizer-Intensivkost: Grundlage der Ernährung ist pflanzliche Rohkost, die durch frisch gemahlenes Getreide ergänzt wird. Das Getreide wird beispielsweise in Form von Frischkornbrei mit etwas Obst und Nüssen verzehrt. Dagegen müssen jegliche tierische Nahrung, Kartoffeln sowie gegartes Obst und Gemüse gemieden werden. Ebenfalls vom Speiseplan gestrichen werden Brot, Weißmehl, Zucker, Alkohol, Kaffee und industriell gefertigte Fette.
Diese Ernährungsform geht auf den schwedischen Arzt Are Waerland (1976-1955) zurück. Waerland machte sich Gedanken über den Grund vieler Zivilisationskrankheiten und sah als Ursprung die „Übersäuerung“ des Körpers durch die übliche Mischkost. Im Dickdarm siedeln nützliche Gärungsbakterien und schädliche Fäulnisbakterien. Die Besiedlung mit Letzteren wird durch Fleisch begünstigt, während Gärungsbakterien durch den Verzehr von pflanzlicher Kost gefördert werden. Waerland wirbt dafür eine Mahlzeit mit Rohkost und eine Getreidemahlzeit miteinander abzuwechseln. Als Getreidemahlzeit eignet sich z. B. ein Getreidebrei (Kruska) aus Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse und Haferkleie, der zunächst gekocht und anschließend über mehrere Stunden quillt. Bevorzugt werden „basenbildende“ Lebensmittel wie Kartoffeln, Obst und Gemüse, wohingegen Tabak, Alkohol, Kaffee und Zucker vermieden werden sollten.
Neben den alternativen Ernährungsformen gibt es eine große Vielzahl an Diäten zur Gewichtsreduktion. Als Beispiele sein hier die Low-Carb-Diät, Mayo-Diät, Atkins-Diät, Kartoffel- und Reisdiät und Brigitte-Diät genannt. Eine besonders radikale Form der Diät ist das Fasten. Beim Heil- und Saftfasten geht es weniger um das Verlieren von Körpergewicht, als eine „ganzheitliche Methode der Naturheilkunde“.
Die Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK)
beschloss am 22. April 2016 Definitionen für die Begriffe „vegan“ und
„vegetarisch“. Sie sollen zukünftig bei der Überwachung von
Lebensmitteln zugrunde gelegt werden, wenn es gilt, die Kennzeichnung
von Lebensmitteln zu beurteilen. Definitionen sowie Gründe und Ziele der Definitionen
"vegan" und "vegetarisch" – Stand 05/2016.
Lebensmittel Praxis: Veggi.
Neues Prüfzeichen für Lebensmittel. Meldung vom 6.12.2017
Am 13. März 2018 stellte die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung (DGE) im „Forum Schulcatering“ auf der
Internorga die Kriterien für eine ovo-lacto-vegetarische Menülinie in
der Gemeinschaftsverpflegung vor. Deutsche Gesellschaft für Ernährung
(DGE): Kriterien für eine ovo-lacto-vegetarische Menülinie in der
Gemeinschaftsverpflegung. Zugriff am 27.05.2024
[1] Becker, Dipl. oec. troph. Ulrike -
Förderverein fair beraten e. V. (Hrsg.): Vegetarismus: Gesünder Leben ohne Fleisch. Zugriff
4.6.2016
[2] Schröder, Dr. Eva-Maria - Deutsche
Apotheker Zeitung (DAZ) (Hrsg.): Die Bruker-Kost – Hauptsache naturbelassen. DAZ
2008, Nr. 24, S. 76, 12.06.2008. Zugriff am 31.5.2016
Rheinland-Pfalz - Dienstleistungszentren
Ländlicher Raum (Hrsg.): Vollwerternährung - ein Weg nachhaltiger Ernährung.
Zugriff am 3.6.2016
Nestlé Deutschland AG (Hrsg.): Anthroposophische Ernährung: Körper und Geist im
Einklang mit der Natur. Zugriff 3.6.2016
Arbeitskreis für
Ernährungsforschung e. V. (Hrsg.): Info 5/06.
Zugriff 4.6.2016
[3] Der Brockhaus Ernährung. Gesund essen,
bewusst leben. F.A. Brockhaus GmbH Leipzig, Mannheim 2001
[4] Biesalski, Hans Konrad; Grimm, Peter;
Nowitzki-Grimm, Susanne: Taschenatlas Ernährung. Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart 2015
[5] Schlieper, Cornelia A.: Lernfeld
Hauswirtschaft. Verlag Felix Büchner - Handwerk und Technik GmbH,
Hamburg 2014
[6] Der Brockhaus Ernährung. Gesund
essen, bewusst leben. F.A. Brockhaus/wissenmedia in der immediaONE] GmbH
München 2011