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Geschirr kann mit der Hand oder maschinell gereinigt werden. Der Anteil der Haushalte, in denen Geschirr noch mit der Hand gespült wird, ist in den vergangenen Jahren gesunken und damit hat sich auch die Ausstattung der Küchen geändert. Mittlerweile werden im Privathaushalt häufig statt eines Doppel-Spülbeckens nur noch ein Spülbecken unter Umständen mit einem Restebecken installiert.
Für Rechtshänder ist die Arbeitsrichtung beim Geschirrspülen von rechts nach links (siehe Abbildung 1). Vor dem Spülen werden die groben Verschmutzungen vom Geschirr entfernt. Stark verschmutzte Töpfe und Pfannen direkt nach dem Kochen mit etwas Wasser füllen, durch das Einweichen lösen sich die Verschmutzungen. In das rechte Becken wird heißes Wasser mit einem Schuss Geschirrspülmittel eingefüllt, während in das linke Becken klares heißes Wasser zum Nachspülen kommt.
Abbildung 1: Arbeitsplatz beim Handspülen
Gespült werden kann je nach Vorliebe mit einer Spülbürste, einem
Spülschwamm oder einem Schwammtuch. Zunächst werden die am wenigsten
verschmutzten Stücke wie Gläser und Besteck gespült, daran anschließend
kommen Teller und Tassen und zum Schluss Töpfe, Pfannen und Deckel.
Wechseln Sie gegebenenfalls das Spülwasser, wenn es zu schmutzig wird. Denken Sie beim Spülen mit der Hand auch immer an den Hautschutz!
Sind die Spülmittelreste mit klarem Wasser vom Geschirr abgespült, kann es auf der
Abtropffläche aufgestellt und danach mit dem Geschirrtuch getrocknet
werden. Für Gläser und Besteck eignet sich ein Geschirrtuch aus → Leinen oder Halbleinen, da diese
Tücher kaum Flusen auf den Oberflächen hinterlassen.
Wird in der Gemeinschaftsverpflegung mit der Hand gespült, muss darauf geachtet werden, dass das Spülwasser ausreichend häufig gewechselt und das Geschirr anschließend mit klarem Wasser (Trinkwasserqualität) nachgespült wird [11].
Gusseiserne Pfannen und Holzbretter sollten nur mit klarem Wasser gespült werden. Verwenden Sie in Küchen im gewerblichen Bereich oder der Gemeinschaftsverpflegung keine Schneidbretter aus Holz, Holzlöffel oder Messer mit Holzgriff → Lebensmittelhygiene.
Geschirrspülmaschinen spülen und trocknen das Geschirr automatisch.
Durch das mit Druck aus den sich drehenden Sprüharmen austretende Wasser
und dem Geschirrspülmittel werden die Speisereste vom Geschirr entfernt. 1966
stellte die Stiftung Warentest fest, dass Geschirrspülen zu den
unbeliebtesten Hausarbeiten gehört und testeten eine Reihe dieser
Haushaltshelfer. Jedoch standen damals erst in ein bis zwei Prozent der
Privathaushalte ein Geschirrspüler, während im Jahr 2022 laut
Statistischem Bundesamt bereits 74,6 % der deutschen
Privathaushalte mit einer Geschirrspülmaschine ausgestattet waren [2].
Geschirrspülmaschinen für den Privathaushalt gibt es in verschiedenen
Größen. Kleinere Geräte mit einer Breite von 45 cm sind für
Einpersonen-Haushalte geeignet, während Geräte mit einer Standardbreite
von 60 cm auch das Geschirr von mehreren Personen aufnehmen.
Kompakt-Geschirrspülmaschinen sind niedriger und lassen sich auf die
Arbeitsplatte oder einen Tisch stellen. Es gibt Geräte, die sich für den
Einbau in eine Küchenzeile eignen oder solche die frei stehen können.
Darüber hinaus unterscheiden sich die Geräte in ihrem Strom- und
Wasserverbrauch, der Geräuschentwicklung, der Anzahl der Programme und
der Variabilität der Geschirrkörbe, die sich bei einigen Geräten in der
Höhe verstellen lassen. Ebenso wie bei → Waschmaschinen gibt es auch
bei Geschirrspülern vereinzelt die Möglichkeit eines
Warmwasseranschlusses [1]. Wird das warme Wasser beispielsweise mit Solarenergie erzeugt, lässt sich viel Heizenergie sparen.
Bei jedem Gerät wird vom Hersteller die Anzahl der Maßgedecke angegeben, die in
einem Durchgang gespült werden können.
Abbildung 2: Innenraum einer Geschirrspülmaschine
Je nach Härtegrad des Wassers muss dieses enthärtet werden. Informationen über den Härtegrad des Wassers erfahren Sie zum Beispiel bei den Wasserwerken → Wasserhärte. Für das Enthärten des Wassers wird in die Geschirrspülmaschine Spezialsalz (Regeneriersalz) eingefüllt. Das Enthärten erfolgt mittels eines Ionenaustauschers, indem die Calcium- und Magnesium-Ionen des Wassers durch Natrium-Ionen ausgetauscht werden.
Abbildung 3: Einfüllöffnung für das Spezialsalz
Zum Nachfüllen des Salzes öffnen Sie den Schraubverschluss im Innenraum und füllen
anschließend das Spezialsalz ein (Abbildung 3). Beim Spülen wird
das Salz automatisch in der richtigen Dosierung aus dem Salzbehälter in
den Enthärter gespült und dort der Kalk gelöst. Damit die Maschine die
Salzmenge richtig dosiert, muss unter Umständen vor der ersten
Inbetriebnahme die Wasserhärte im Gerät eingestellt werden. Das
Verfahren hierfür steht in der Betriebsanleitung.
Durch fehlendes Regeneriersalz wird das Wasser nicht ausreichend
enthärtet. Trübe / blind gewordene Gläser können eine Folge von zu
hartem Wasser sein.
Damit Gläser, Besteck und Geschirr keine Flecken bekommen, wird neben
dem Spülmaschinen-Pulver oder den Tabs zusätzlich Klarspüler verwendet.
Der Klarspüler setzt die Oberflächenspannung des Wassers herab und sorgt
so dafür, dass sich auf den Oberflächen keine Wassertropfen formen.
Stattdessen bildet das "entspannte" Wasser einen Wasserfilm, der rasch
verdunstet. Ebenso wie für das Spezialsalz gibt es für den Klarspüler
einen Vorratsbehälter, aus dem automatisch bei jedem Spülvorgang eine
voreingestellte Menge an Klarspüler entnommen wird (Abbildung 4).
Je nach Gerät kann die Dosiermenge eingestellt werden.
Alternativ zum Klarspüler lässt sich laut Bedienungsanleitung bei
Miele-Geräten auch eine 10%ige flüssige Zitronensäure verwenden [1].
Abbildung 4: Vorratsbehälter für Klarspüler und Spülmaschinen-Pulver oder Tabs
Als Folge von zu niedrig dosiertem Klarspüler können helle Flecken auf dem Geschirr auftreten und Gläser milchige Beläge bekommen (Abbildung 5). Ist der Klarspüler dagegen zu hoch dosiert, können sich Schlieren an den Gläsern bilden. Die Intensität der Flecken, die durch zu gering dosierten Klarspüler entstehen, lassen sich verbessern, indem das betreffende Geschirr in Wasser mit gelöster Zitronensäure gestellt wird (Abbildung 6).
Abbildung 5: Glas mit Flecken
Abbildung 6: Glas nach Behandlung mit Zitronensäure
Im Innenraum einer Geschirrspülmaschine befinden sich in der Regel zwei ausziehbare Geschirrkörbe, in die das schmutzige Geschirr gestellt werden kann. Grobe Verschmutzungen sollten vor dem Einsortieren entfernt werden. Ein Vorspülen mit klarem Wasser ist nicht erforderlich. Der untere Geschirrkorb (Unterkorb) bietet Platz für größere Geschirrteile wie Teller, Töpfe, Pfannen und einen Besteckkorb für das Besteck. Im oberen Geschirrkorb (Oberkorb) können Tassen, Gläser, kleine Schüsseln und Untertassen einsortiert werden. Einige Modelle besitzen im oberen Geschirrkorb eine ausklappbare Etagere oder herausnehmbare Besteckablage, auf der größere Besteckteile wie Schaumlöffel, Pfannenwender oder Vorlegebesteck Platz finden. Darüber hinaus lässt sich bei einigen Modellen der Oberkorb in der Höhe verstellen [5]. Töpfe, Tassen oder Gläser sollten immer mit der Öffnung nach unten stehen und Geschirrteile mit Wölbungen oder Vertiefungen aufrecht stehen oder schräg gestellt werden, damit das Wasser ablaufen kann. Kleinere Teile sind im Besteckkorb besser aufgehoben, damit sie nicht in den Innenraum gelangen. Achten Sie beim Einsortieren auf den sicheren Stand des Geschirrs und das alle Oberflächen vom Wasser umspült werden können.
Sind Geschirr oder Küchenutensilien für die Geschirrspülmaschine geeignet, tragen sie häufig den Schriftzug „spülmaschinengeeignet“ oder „spülmaschinentauglich“. Alternativ gibt es verschiedene Symbole mit einer Spülmaschine. Die Einstufung als „spülmaschinengeeignet“ wird vom Hersteller vorgenommen und beruht auf dessen Erfahrung. Ist eine Temperatur angegeben, sollte diese bei der Wahl des Spülmaschinenprogramms berücksichtigt werden [10]. | |
Daneben gibt es noch das Symbol „spülmaschinenfest“. Hierbei handelt es sich um eine symbolisierte Düse mit Wasserstrahlen. Die Zahl oberhalb der Wasserstrahlen zeigt an, wie oft die Gebrauchsgegenstände gespült werden können, ohne beschädigt zu werden [10]. |
Nicht im Geschirrspüler gespült werden sollten beispielsweise handbemaltes Geschirr, temperaturempfindliche → Kunststoffteile, → Holzgegenstände oder wertvolle nicht zu ersetzende Einzelstücke. → Aluminium- oder → Silberteile können beim Spülen verfärben oder verblassen und → Kristallglas eintrüben.
Nach dem Einfüllen des Spülmaschinen-Pulvers, eines gelförmigen Geschirrspülmittels oder Tabs, wird die Spülmaschine geschlossen, eingeschaltet, das Programm ausgewählt und damit der Spülvorgang gestartet. Die Anzahl der verfügbaren Programme variiert zwischen den Geräten. Beispiel: Normalprogramm zum Spülen bei 65 °C, Intensivprogramm mit einer Spültemperatur von 70 °C oder 75 °C, Ecoprogramm 50 °C, Schnellprogramm 35 °C, Vorspülen (Abbildung 7). Obendrein gibt es viele Sonderfunktionen. Die Programmwahl richtet sich nach der Verschmutzung des Geschirrs und dem Beladungsgrad. Stärker verschmutztes Geschirr erfordert eine höhere Temperatur, während bei einer wenig beladenen Maschine häufig das nächstschwächere Programm gewählt werden kann. Besitzt die Geschirrspülmaschine ein Automatik-Programm, werden der Grad der Verschmutzung und die Beladung mithilfe von Sensoren erfasst und die Temperatur und der Wasserverbrauch an die Gegebenheiten angepasst. Die Programmdauer von Haushaltsspülmaschinen übersteigt um ein Vielfaches jene von gewerblichen Geschirrspülmaschinen. Laufzeiten von zwei Stunden und mehr sind keine Seltenheit. Im Eco-Programm kann ein Spülgang auch drei bis vier Stunden dauern.
Abbildung 7: Programmwahltasten
Für die Programmwahl stehen je nach Modell Drucktasten, Drehwahlschalter, Softkeys [3] oder bei modernen Geräten zunehmend Touch-Bedienung zur Verfügung. Bei Einbaugeräten befinden sich in einigen Fällen die Programmschalter an der Oberseite der Tür (Abbildung 8), sodass die gesamte Türfront verblendet sein kann (vollintegrierte Geschirrspüler).
Abbildung 8: Programmwahl an der Oberseite der Tür
Es ist zu empfehlen den Unterkorb zuerst auszuräumen, damit wird verhindert, dass Wassertropfen vom Oberkorb auf das Geschirr im Unterkorb herabfallen.
Insbesondere wenn die Geschirrspülmaschine häufig nur mit niedrigeren Temperaturen betrieben wird, sollte sie zwischenzeitlich im Intensivprogramm laufen. Gegen Gerüche empfiehlt die Stiftung Warentest einmal monatlich das Intensivprogramm zu nutzen. Prüfen Sie die Sprüharme, ob die Düsen nicht durch Kalkablagerungen oder Verschmutzungen verstopft sind. Ebenso sollten die Dichtungen an der Tür in regelmäßigen Abständen gereinigt werden [4].
24 h Startzeitvorwahl [5],
Mehrsprachige Programmwahl [1],
Ausleuchtung des Innenraums [7, 8],
Individuelle Anpassung der Programmdauer [7, 8],
Einbindung des Geschirrspülers in ein WLAN-Netzwerk oder per WPS (Wi-Fi Protected Setup) [1, 7, 9],
AutoOpen-Trocknen: Hier wird die Tür des Geschirrspülers zum Trocknen automatisch geöffnet. Durch die frische Luft trocknet das Geschirr einfacher [1].
ComfortLift: Der Unterkorb kann auf eine bequeme Arbeitshöhe angehoben werden [8].
Zeolith-Technologie: Zeolith ist ein Mineral, das Wasser speichern kann. Beim Trocknungsvorgang nimmt das Granulat Wasser auf. Bei diesem Vorgang wird Wärme frei, die in den Innenraum entlassen wird und dort das Geschirr trocknen soll. Beim nächsten Spülgang wird das im Granulat gebundene Wasser durch Aufheizen verdampft, in den kühlen Innenraum abgegeben wo es kondensiert. Auf diese Weise wird das Zeolith-Granulat regeneriert [6, 7].
Wird Geschirr mit der Hand in zwei Spülbecken gespült, werden hierfür leicht 20 Liter Wasser benötigt, während sparsame Geschirrspülmaschine nur 6,0 Liter pro Spülgang verbrauchen. Handspülen hat den Vorteil, dass relativ viel mechanische Energie ausgeübt wird und deshalb auch starke Verschmutzungen entfernt werden können (→ Sinnerscher Kreis). Die geringere mechanische Energie bei Geschirrspülmaschinen führt dazu, dass einige Menschen Töpfe und Pfannen per Hand spülen, was den Wasserverbrauch für den gesamten Spülvorgang in die Höhe schnellen lässt. Dafür kann in einer Geschirrspülmaschine mit höheren Temperaturen gespült werden, das ist deutlich hygienischer. Während beim Handspülen Wassertemperaturen von ca. 50 °C erreicht werden, können in einer Geschirrspülmaschine Geschirr und Besteck auch bei 65 °C oder höher gespült werden. Darüber hinaus ist das Spülen mit einer Geschirrspülmaschine bequemer und das Gerät schafft Ordnung im Haushalt, weil kein schmutziges Geschirr herumsteht.
[1] Miele & Cie. KG: Gebrauchsanweisung
Miele Geschirrspüler Modelle G 7110, G 7115, M.-Nr. 11 833 090. Zugriff am
13.07.2021
[2] Statistisches Bundesamt: Ausstattung privater Haushalte mit elektrischen
Haushalts- und sonstigen Geräten - Deutschland. Zugriff am
02.06.2023
[3] Miele & Cie. KG: G 7323 SC AutoDos E. Zugriff am
14.07.2021
[4] Stiftung Warentest (2021): Geschirr spülen – alle Infos. Zugriff am
14.07.2021
[5] Beko Deutschland GmbH: GSN28420X. Zugriff am
14.07.2021
[6] BSH Hausgeräte GmbH (2017): Die Zeolith-Trocknung. Zugriff am
14.07.2021
[7] SEG Hausgeräte GmbH: Der Zeit voraus: die neue Geschirrspüler-Generation. Zugriff am
14.07.2021
[8] Electrolux Hausgeräte GmbH: FSK93807P. Zugriff am 14.07.2021
[9] Constructa-Neff Vertriebs-GmbH: Geschirrspüler, 60 cm. Zugriff am 14.07.2021
[10] Verbraucherzentrale (Hrsg.) (2024): Symbole auf Küchenutensilien: Was bedeuten Glas-Gabel-Symbol & Co.? Zugriff am 29.10.2024
[11] DIN 10506:2023-03 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung,
erschienen März 2023
Stiftung Warentest: Geschirrspüler – Unangenehme Arbeit automatisch
erledigt. test 9/Dezember 1966
Thomas Reiche: Gemeinschaftsverpflegung. Kommentar zu DIN
10506 - Unter Berücksichtigung der DIN 10508 und DIN 10526. Beuth Verlag
2019
Stiftung Warentest: Langsam, leise, lupenrein. test 5/2014
Siemens AG: Bedienungsanleitung Siemens Geschirrspüler Modell 5600 053
089 (8211)
Dr. Edith Schenk: Gerätekunde und Maschinenkunde des Haushalts. 1988