Sie befinden sich hier: Startseite > Ernährung > Digitalisierung
Für viele Arbeitsbereiche in der Küche und bei der Ernährung gibt es digitale Lösungen. Mit Hilfe von 3D-Druckern lassen sich filigrane essbare Formen und Figuren ausdrucken. Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie sind Lebensmittel verfolgbar. So kann verlässlich die Herkunft von regionalen Produkten ermittelt und Vertrauen der Kunden aufgebaut werden ( Express) [14].
Allerdings ist der Bereich sehr dynamisch, weshalb es vorkommt, dass nach einem Jahr das Angebot nicht mehr oder in anderer Form auf dem Markt ist.
So praktisch digitale Lösungen oftmals sind, sollte immer der → Datenschutz im Auge behalten werden. Insbesondere wenn es sich um besonders schützenswerte Daten wie Gesundheitsdaten handelt.
Zusatzfunktionen Herd
Zusatzfunktionen Kühlschrank
PAI - Projection and Interaction
Trinkmenge überwachen / Trinkerinnerungen
Anwendungssoftware (APPs)
- Software für HACCP und Hygiene-Konzept
- Speisepläne erstellen
- Lagerverwaltung
- Dienstpläne schreiben
Kassensysteme mit automatischer Speisenerkennung
Servierroboter
Zukunftsprojekte
Für Herde werden viele praktische Zusatzfunktionen angeboten. So gibt es Herde, bei denen mit Kameras das Innere aufgenommen wird und sich die Bilder auf dem Smartphone betrachten lassen. So haben sie immer im Blick wie weit der Braten oder der Kuchen ist.
Außerdem lässt sich die Ofentür bei erreichen der gewünschten Kerntemperatur des Garguts automatisch öffnen.
Mit Hilfe von Sensoren, wird die Kerntemperatur des Garguts im Topf ermittelt und die Wärmezufuhr angepasst (→ Zusatzfunktionen).
Durch vergessene Herdplatten werden immer wieder Brände ausgelöst. Um dies zu verhindern gibt es Brandmelder; durch einen Herdwächter lässt sich im Falle eines Falles jedoch auch der Herd automatisch abschalten (→ Herdabschaltung / Herdwächter). So werden Brände vermieden.
Neben Kameras, die den Inhalt von Kühlschränken aufnehmen und damit eine Inventarliste erstellen (→ Trends Kühlschrank), besteht die Möglichkeit über Datenlogger die Kühlschranktemperatur in bestimmten Zeitabständen messen zu lassen und später auszulesen oder die Daten direkt über WLAN übertragen zu lassen (→ Datenlogger).
Bosch hat für den Privathaushalt einen „Touchscreen“ entwickelt, der sich auf eine Küchenarbeitsplatte projizieren lässt. Viele arbeiten in der Küche gerne mit einem Tablet oder Smartphone, lassen sich Rezepte anzeigen oder stellen den Timer für das Ende der Garzeit. Damit man mit nicht schmutzigen Händen das entsprechende Gerät berühren muss, schafft der projizierte Touchscreen Abhilfe. Durch Berührung der Icons auf der Arbeitsplatte lassen sich die Applikation steuern. Daneben sind speziell von Bosch entwickelte Anwendungen im Programm, wie beispielsweise eine Schneidhilfe für Kuchen oder Pizza: Die Größe des zu zerteilenden Objektes wird eingegeben sowie die gewünschte Anzahl der Stücke und schon erscheinen Linien an denen entlang geschnitten werden kann. Neben einer Rezeptdatenbank mit Rezeptvorschlägen, besteht die Möglichkeit im Internet nach weiteren Kochanleitungen zu suchen, denn PAI ist über WLAN mit dem Internet verbunden. Darüber hinaus soll das Geräte sich auch über Alexa and den Google Assistenten steuern lassen [1, 2, 3].
Video: Bosch projector PAI turns any work surface into a touchscreen.
Menschen sollten ausreichend trinken, denn eine unzureichende Trinkmenge kann zu Kopfschmerzen und Müdigkeit führen und erhöht die Risiken für zahlreiche weitere Probleme [6]. Insbesondere bei älteren Menschen besteht häufig der Wunsch die Trinkmenge zu beobachten (→ Trinken). Das lässt sich analog bewerkstelligen, indem zwei Flaschen Wasser bereit gestellt werden, die bis zum Abend geleert sein müssen. Es geht aber auch digital. Einmal gibt es spezielle Trinkgefäße, die sich mit einem Smartphone oder Smart Watch über Bluetooth verbinden lassen und die Flüssigkeitsentnahme verfolgen. Dafür wird das Abstellen der Trinkflasche registriert. Da beim Trinken oder Auffüllen der Flasche das Gefäß aufgenommen und wieder hingestellt wird, kann so die Trinkmenge verfolgt werden. Es gibt darüber hinaus diverse Apps, mit der man sich ans Trinken erinnern oder die Trinkmenge protokollieren kann wie Hydro Coach, Trinkwecker und Wasser Trinken Aquarium.
Wer nicht ständig auf das Smartphone blicken möchte, kann sich auch über einen taktilen Reiz über ein Armband an das Trinken erinnern lassen [4, 5].
Inzwischen gibt es eine große Anzahl von Anwendungen auf dem Markt, die im Zusammenhang mit der Ernährung stehen. Sie sollen helfen Lebensmittelabfälle zu vermeiden ( Zu gut für die Tonne!), sich gesund zu ernähren ( Ernährungspyramide als App) oder einige Pfunde loszuwerden. Ebenso kann die Einkaufsliste digital geführt oder Rezeptsammlungen unterwegs eingesehen werden. Für Diabetiker sind Apps im Angebot mit denen Tagebuch geführt und damit die Therapie unterstützt werden kann.
Eine weitere Anwendung ist die Erteilung von Aufträgen über einen QR-Codes. Sieht ein Kunde oder eine Kundin, dass in der Cafeteria beispielsweise Milch oder Zucker am Kaffeeautomaten fehlt, kann durch das Scannen einen QR-Codes das fehlende Produkt nachbestellt werden [26].
Auf dem Weg zum papierlosen Büro lässt sich auch bei der Umsetzung und Dokumentation von Hygienemaßnahmen Papier sparen. Mit einer Software besteht die Möglichkeit, notwendige Aufgaben in einer Checkliste aufzulisten und die Erfüllung der Arbeiten digital zu dokumentieren. Bei Kontrollrundgängen kann die Ausführung der Arbeiten ebenfalls digital auf einem mobilen Endgerät festgehalten und bei Fehlern ein Ticket für notwendige Nacharbeiten erstellt werden. Eventuell lässt sich der Mangel mithilfe eines Fotos dokumentieren. Besitzt die Software eine Cloud-Anbindung (→ Cloud Computing), besteht die Möglichkeit, an verschiedenen Orten die Erfüllung der Arbeitsaufträge zu kontrollieren sowie Aufgaben zu ergänzen oder zu aktualisieren.
Ein weiterer Vorteil einer digitalen Lösung ist, dass Informationen leichter in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt werden können [28, 29, 30].
An Speisepläne werden oft hohe Anforderungen gestellt. Die Speisenfolge sollte nicht nur abwechslungsreich und an die Zielgruppe angepasst sein und saisonale und regionale Lebensmittel einbeziehen, es muss auch über Zusatzstoffe sowie Allergene informiert werden. Zusätzlich ist oftmals gewünscht den Energiegehalt und die Nährwertangaben einer Portion auszuweisen. Das alles manuell raus zu suchen ist zeitaufwendig und mühsam. Deshalb bieten einige Lebensmittel-Lieferanten webbasierte Software (→ Cloud Computing) für die Planung eines Speiseplans an, bei denen das Sortiment mit den Allergenen, Zusatzstoffen und Nährwertangaben bereits eingepflegt ist. Es gibt aber auch unabhängige Software-Lösungen wie DGExpert [7, 8, 9]. Vorteil eines digitalen Speiseplanes ist, dass nach einer Einarbeitszeit die Planung deutlich schneller geht und oftmals automatisch Einkaufsmengen kalkuliert sowie eine Kosten-Kalkulation erstellt wird. Eventuell stehen sogar Fotos für den Speiseplan und Rezepte zur Verfügung. Einige Anbieter stellen fertig geplante Speisepläne für verschiedene Zielgruppen zum Download zur Verfügung [10, 11].
Im Lager verliert man leicht die Übersicht. Ist noch ausreichend Mehl vorhanden, oder müssen Spaghetti nachbestellt werden? Zwar lassen sich die Lagerbestände auch mit einer Tabellenkalkulation dokumentieren, jedoch dürfte diese Lösung für viele zu umständlich sein (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Lagerverwaltung in einer Tabellenkalkulation. Bei unterschreiten eines Mindestbestandes wird zur Bestellung aufgefordert ( siehe → Einführung Tabellenkalkulation).
Mit einem Programm zur Lagerverwaltung, lassen sich viele Arbeitsabläufe automatisieren. So können Wareneingänge oder -ausgänge per Barcode erfasst bzw. ausgebucht werden. Die Software erleichtert es nach einem bestimmten Artikel zu suchen und sich bei zu hohen oder zu niedrigen Lagerbeständen warnen zu lassen. Darüber hinaus sind zusätzliche Informationen zum Artikel wie Einkaufs- und Verkaufspreis oder Lieferanten leichter aufzufinden. Spezielle Lösungen für Lebensmittel ermöglichen es Lebensmittel nicht nur Stückweise, sondern auch nach Gewicht zu buchen, oder das Mindesthaltbarkeitsdatum zum Artikel zu speichern. Bei einer Cloud-Anwendung sind die Bestände ebenso von verschiedenen Orten z. B. per Smartphone einsehbar.
Zusätzlich bieten einige Anwendungen die Option der Sprachsteuerung oder die Lagerkapazität optimal auszunutzen. Dann findet das Programm den besten Platz für die Ware. Schließlich und endlich erlauben es Softwarelösungen die Warenströme statistisch auszuwerten. Zu welchem Zeitpunkt wurde ein Artikel besonders häufig benötigt? Das erleichtert die Planung für das nächste Jahr [15, 16, 17, 18, 19].
Dienstpläne schreiben ist eine anspruchsvolle Tätigkeit. Es müssen Wochenenddienste, Urlaubstage und Fortbildungen berücksichtigt werden, welcher Stundenumfang vertraglich vereinbart wurde, welche Qualifikationen die Mitarbeitenden besitzen und ob Überstunden abzubauen sind. Bei hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbetrieben, die ihre Dienstleistungen im Privathaushalt anbieten, müssen auch Vorlieben der Kunden einbezogen werden. Mithilfe von Software soll die Planung stark vereinfacht werden. So warnen einige Softwarelösungen, wenn Mitarbeiter*innen genehmigten Urlaub haben, bzw. Ruhezeiten zwischen den Diensten nicht eingehalten werden. Je nach Anbieter ist es möglich verschiedene Schichten und Schichtreihenfolgen (wie z. B. 5x Frühschicht, 5x Spätschicht) anzulegen und die Qualifikationen von Mitarbeitenden zu hinterlegen. Eine große Erleichterung ist es, wenn alle Mitarbeiter*innen ihren persönlichen Dienstplan zugesandt bekommen und bei Änderungen automatisch benachrichtigt werden. Bei anderen Lösungen können die Dienstpläne online eingesehen werden. Die Möglichkeit Schichten zu tauschen, ist ebenfalls im Funktionsumfang vieler Anbieter. Wer sich für für eine solche Anwendung interessiert, sollte die Software eine Zeit lang im Betrieb testen, denn die Tücke liegt oftmals im Detail. Und in vielen Betrieben werden „ungeschriebene Gesetze“ angewandt, die unter Umständen nicht zur Software passen [20, 21, 22, 23].
Das Bezahlen von Gerichten in der Gemeinschaftsverpflegung kann schon mal länger dauern. Um den Vorgang zu beschleunigen, wurden Kassensysteme für den Self-Checkout mit automatischer Speiseerkennung entwickelt. Für das Bezahlen wird das Tablett mit den Speisen und Getränken unter einer Kamera entlanggeschoben. Von der Kamera werden die Produkte erfasst, durch ein Computerprogramm zugeordnet und der Preis anschließend auf einem Bildschirm angezeigt. Das Essen kann danach bargeldlos bezahlt werden. Hast das System Schwierigkeiten, die Speisen richtig zu identifizieren, werden auf dem Bildschirm Auswahlmöglichkeiten von Speisen angezeigt, die am ehesten mit dem Produkt übereinstimmen. Der Kunde kann dann das korrekte Produkt auswählen. Es gibt auch Hybrid-Modi, bei denen der Kassenmodus von Selbstbedienung auf eine klassische Kasse mit Bedienung umgestellt werden kann [12, 13].
Für Restaurants oder ähnliche Einrichtungen gibt es Servierroboter. Auf mehreren übereinander liegende Regalfächern, lassen sich Speisen und Getränke unterbringen, die der Roboter anschließend selbstständig an den Tisch bringt. Ebenso kann das schmutzige Geschirr abgeholt werden [24, 25, 27].
Zukünftig werden Fleischerzeugnisse vielleicht von einer „intelligenten Verpackung“ umhüllt sein ( Mehr Lebensmittelsicherheit durch Sensorik), die durch einen Farbwechsel anzeigen, wie es um die Frische und mikrobiologische Qualität des Lebensmittels bestellt ist. Denn das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt nicht unbedingt Aufschluss darüber, ob Fleischerzeugnisse oder Wurstwaren noch genießbar sind. Manches ist unter Umständen schon vor dem MHD verdorben und anderes lässt sich noch länger problemlos verzehren. Möglich wird dies durch spezielle Chemosensoren, die Gase erkennen, die beim Verderb von Fleischerzeugnissen entstehen.
Ein anderer Ansatz ist ein handlicher Food-Scanner, mit dem sich per Infrarotmessung der Reifegrad von Obst, Gemüse und anderen Lebensmittel ermitteln lässt. Das Ergebnis der Messung wird in einer App angezeigt [14].
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Passt der Speiseplan? Neuer Online-Check gibt sofort Feedback. Zugriff am 27.05.2024
[1] Future US (Hrsg.) (2019): Bosch’s Projector Turns Your Countertop into a Touchscreen. Zugriff am 07.09.2020
[2] KüchenDesignMagazin (Hrsg.) (2018): Bosch PAI: Surfen auf der Arbeitsplatte statt auf dem Handy. Zugriff am 07.09.2020
[3] New Media Publishing & Consulting Ltd. (Hrsg.) (2018): Bosch zeigt auf der IFA 2018 die Küche der Zukunft. Zugriff am 07.09.2020
[4] Institute of Electronic Business e. V. (Hrsg.) (2020): Erfrischung gefällig? Die smarte Art zu trinken mit der H2OPal. Zugriff am 07.09.2020
[5] beebuzz media GmbH (Hrsg.) (2023): Hitzewelle: Mit dieser App trinkst du nie wieder zu wenig. Zugriff am 23.08.2024
[6] Wort & Bild Verlag Konradshöhe GmbH & Co. KG (Hrsg.) (2020): Die richtige Trinkmenge. Zugriff am 07.09.2020
[7] GastroSmart: Speiseplan erstellen, schnell und einfach. Zugriff am 27.01.2023
[8] CENALog: Küchenadmin. Zugriff am 27.01.2023
[9] Tollwood und Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München: Der Bio-Speiseplanmanager. Zugriff am 27.01.2023
[10] Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (Hrsg.): Nährstoffoptimierte Wochenspeisepläne. Zugriff am 24.05.2023
[11] Taunus Menü Service GmbH: Speisepläne - Auswahl. Zugriff am 07.09.2020
[12] kamasys GmbH: KamerakasseSelfcheckout mit Tellerscanner. Zugriff am 19.09.2024
[13] ventopay GmbH: Automatische Speisenerkennung per Kamera. Zugriff am 19.09.2024
[14] Die Bundesregierung (2020): Gesünder, nachhaltiger und kreativer essen. Zugriff am 30.9.2020
[15] 1&1 IONOS SE (Hrsg.) (2020): Lagerverwaltungssoftware: Welche Programme gibt es? Zugriff am 09.11.2020
[16] TaylorCom Softwareentwicklung Ltd. (Hrsg.): Lagersoftware. Zugriff am 09.11.2020
[17] sevDesk GmbH (Hrsg.): Lagerverwaltung. Zugriff am 09.11.2020
[18] proLogistik GmbH + Co KG (Hrsg.): Lagerverwaltung für Lebensmittel und Getränke. Zugriff am 09.11.2020
[19] Ehrhardt + Partner GmbH & Co. KG (Hrsg.): Lagerverwaltung in der Lebensmittel- und Getränkelogistik [...] Zugriff am 09.11.2020
[20] Taponia Software GmbH (Hrsg.): Dienstplanung und Zeiterfassung. Zugriff am 08.12.2020
[21] SSH Online-Services UG (Hrsg.): Dienstplan-Software. Zugriff am 08.12.2020
[22] Fa. Planovo (Hrsg.): Dienstplan online erstellen. Zugriff am 08.12.2020
[23] trusted GmbH (Hrsg.): Personaleinsatzplanung Software im Vergleich. Zugriff am 08.12.2020
[24] ROBOTLAB Inc.: BellaBot Delivery Robot For Restaurants. Zugriff am 10.10.2023
[25] Precom Group AG: HolaBot - Der effiziente Sammelroboter. Zugriff am 10.10.2023
[26] Neumann & Neumann Software und Beratungs GmbH: QS-Software e-QSS - Überblick. Zugriff am 06.11.2023
[27] OrionStar: Next-GEN AI Lieferroboter LuckiBot Pro. Zugriff am 23.08.2024
[28] Neumann & Neumann Software und Beratungs GmbH: e-QSS - QS-Software zur Dokumentation von Hygiene-Richtlinien wie HACCP. Zugriff am 20.09.2024
[29] Flowtify GmbH: Digitales Qualitäts- und Hygienemanagement. Zugriff am 20.09.2024
[30] ICIT Software: Haccp. Zugriff am 20.09.2024