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Wasser
und Getränke sind elementare Bestandteile der menschlichen Ernährung.
Der menschliche Körper besteht bis zu 60 % aus Wasser, bei Neugeborenen sind es sogar 80 %. Das → Wasser befindet sich in den Zellen, zwischen den Zellen und in den Blutgefäßen. Es dient als Transport- und
Lösungsmittel, als Reaktionsstoff für chemische Reaktionen im Körper
sowie als Baustoff und Wärmeregulator. Wird weniger Flüssigkeit aufgenommen als abgeben, kommt es zu einem Flüssigkeitsmangel im Körper einer sogenannten Dehydration. Eine Dehydration gilt als ein großes Risiko gerade bei älteren Menschen. Im
Durchschnitt sollte eine erwachsene Person 1,5 Liter Flüssigkeit
pro Tag zu sich nehmen. Die benötigte Menge ist u. a. abhängig vom Alter einer Person, der körperlichen Betätigung, wie trocken oder heiß das Wetter ist und ob eine Krankheit wie Fieber, Erbrechen oder Durchfall vorliegt [17, 19, 20, 21].
Nach der Nationalen Verzehrsstudie II von 2008 ist Wasser das meist
verzehrte Getränk, dicht gefolgt von Kaffee und Tee, dahinter reihen
sich Obstsäfte/Nektare und Limonaden [18].
Wasserart | Erklärung | Besonderheit |
Natürliches Mineralwasser | Ein natürliches Mineralwasser muss aus unterirdischen Wasservorkommen stammen, direkt am Quellort abgefüllt werden und benötigt eine amtliche Anerkennung. Mineralwasser enthält die natürlich vorkommenden Mineralien und Spurenelemente. Ein natürliches Mineralwasser muss als solches deklariert werden. Darüber hinaus sind Angaben zu den charakteristischen Bestandteilen auf dem Etikett zu finden (Analyseauszug). Da es in Deutschland viele verschiedenen Quellen gibt, die aus unterschiedlichen Gesteinsschichten bestehen, hat jedes Mineralwasser eine andere Mineralstoff-Zusammensetzung. | Wird in „Still“, „Medium“ oder „Klassisch“ angeboten. Ein hoher oder niedriger Gehalt an Mineralien wird gekennzeichnet. So enthält ein Wasser, das für die natriumarme Ernährung geeignet ist, weniger als 20 mg Natrium pro Liter Wasser. |
Quellwasser | Ein Quellwasser stammt aus unterirdischen Wasservorkommen. Es muss genau wie das Mineralwasser direkt am Quellort abgefüllt werden. Quellwasser benötigt keine amtliche Anerkennung, muss jedoch die für Trinkwasser geltenden Kriterien einhalten. | Die Angaben auf einem Quellwasser dürfen nicht zu einer Verwechslung mit einem natürlichen Mineralwasser führen. |
Tafelwasser | Ein Tafelwasser darf aus normalem Trinkwasser und / oder natürlichem Mineralwasser hergestellt werden. Darüber hinaus darf Tafelwasser Meerwasser, natürliches, salzreiches Wasser (Natursole), Natriumchlorid und Magnesiumchlorid enthalten. Weißt ein Tafelwasser einen Natriumhydrogencarbonatgehalt von mindestens 570 Milligramm auf und enthält Kohlensäure, darf es als „Sodawasser“ bezeichnet werden. | Die Angaben auf einem Tafelwasser dürfen nicht zu einer
Verwechslung mit einem natürlichen Mineralwasser führen. Es sind keine Herkunftsangabe notwendig |
Heilwasser | Ein Heilwasser ist ein frei verkäufliches Arzneimittel und muss als solches zugelassen werden. Die Heilwirkung des Wassers muss wissenschaftlich nachgewiesen sein und beruht in der Regel auf einem natürlichen Gehalt bestimmter Mineralien. Trotzdem es sich nicht um ein Lebensmittel handelt, steht es im Lebensmitteleinzelhandel bei den natürlichen Mineralwässern. | Heilwasser zählt zu den Arztneimitteln. |
Wasser plus Fruchtsaft oder Aromen „plus“ | Eine Mischung aus Mineral- oder Tafelwasser und Zusätzen aus Fruchtsäften oder -aromen. | Oft ist es schwer zu definieren, ob es sich um eine Schorle, ein Fruchtsaftgetränk oder Wasser handelt. |
Das Regenwasser sickert durch verschiedene Bodenschichten und wird durch Kies-, Sand- und Gesteinsschichten gefiltert. Die sich im Boden befindenden Mikroorganismen reinigen das Wasser zusätzlich. Während des Filterprozesses lösen sich → Mineralstoffe aus den Steinen. Der Mineralstoffgehalt ändert sich dementsprechend von Quelle zu Quelle und ist davon abhängig, durch welches Gestein das Wasser gesickert ist.
Chlorid-Wasser: hier ist das Wasser durch sehr salzreiche Böden geflossen. Wenn dabei gleichzeitig Natrium aufgenommen wurde, schmeckt es salzig.
Sulfat-Wasser: das Wasser ist durch sehr gipshaltige Böden geschwemmt worden und schmeckt dadurch eher süßlich bis leicht bitter.
Hydrogencarbonat-Wasser: das Wasser ist durch sehr kalkhaltige Gesteinsschichten geschwemmt worden und schmeckt dadurch eher neutral.
Vorsicht: Nicht für jeden Menschen ist jedes Wasser gleich gut geeignet! Wasser mit hohem Chlorid- und Natriumgehalt sollten von Personen, die an Bluthochdruck leiden, und Nierenkranken gemieden werden!
Als kalziumhaltig gilt → Wasser, das mehr als 150 mg → Kalzium pro Liter enthält. Kalziumreiches Mineralwasser kann besonders interessant für die Ernährung von Veganern sein, da sie kein Kalzium über → Milch und Milchprodukte aufnehmen können. Auch Menschen, die keine Milchprodukte vertragen, sollten auf besonders kalziumreiches Mineralwasser achten.
Carolinen Mineralwasser Medium, Bielefeld:
421,0 mg/l (besonders hoher Kalziumgehalt).
Gerolsteiner Mineralwasser medium, Gerolstein:
348,0 mg/l (mittlerer Kalziumgehalt).
Volvic, stilles Mineralwasser, Frankreich:
12,0 mg/l (geringer Kalziumgehalt).
Liste kalziumreicher Mineralwässer der Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e. V.
Definition: Unter Kaffee versteht man ein Heißgetränk aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen, das mit heißem Wasser aufgegossen wird.
Röstkaffee: Je nach Röstart kann das Aroma des Kaffees variieren. Der Kaffee wird gemahlen oder als ganze Bohnen angeboten.
Säurearmer Kaffee: Der Säuregehalt von Kaffee kann durch die Wahl der Kaffeebohnen und des Röstverfahrens reduziert werden. Einem „mild behandelten Kaffee“ werden durch ein spezielles Verfahren die Säuren entzogen. Beide Kaffeesorten sind bekömmlicher für den Magen, die anregende Wirkung des Kaffees bleibt jedoch erhalten.
Instantkaffee: Der Instantkaffee wird mit heißem Wasser übergossen und ist sofort trinkfertig. Bei der Herstellung wird aus einem konzentrierten Kaffeeaufguss mittels Gefriertrocknung oder Hitzetrocknung das Wasser entzogen. Durch das Verfahren ist es möglich den Instantkaffee zusätzlich mit Milchpulver, → Zucker und anderen Aromastoffen zu versetzten.
Entkoffeinierter Kaffee / Schonkaffee: Dem Kaffee wird das Koffein entzogen, die anregende Wirkung des Kaffees bleibt deshalb aus. Als entkoffeinierter Kaffee gilt, wenn höchstens ein Gramm Koffein in einem Kilogramm Kaffeetrockenmasse enthalten ist [6].
Kaffee-Ersatz: Kaffee-Ersatz (auch Muckefuck) ist ein Aufgussgetränk, dass ähnlich wie Kaffee schmecken soll. Als Rohstoffe kommen zuckerhaltige Wurzeln wie Zichorie, Möhre und Rübe, zuckerreiche Früchte wie Feigen und Johannisbrot, stärkehaltige Früchte und Samen wie Gerste, Roggen und Eicheln oder auch gemälzte Getreide wie Gersten- und Roggenmalz in Frage. Auch Kartoffeln und Spargel eignen sich zur Herstellung von Kaffee-Ersatz. Das Ausgangsmaterial wird gereinigt, unerwünschte Pflanzenteile entfernt und anschließend geröstet und gemahlen. Kaffee-Ersatz wird genau wie Kaffee mit heißem Wasser zubereitet, enthält aber kein Koffein [5, 8].
Pilzkaffee: Eine Besonderheit ist das Trendgetränk Pilzkaffee. Hierfür werden löslichem Kaffee aus Kaffeebohnen Pilzextrakte zugesetzt. Statt Speisepilzen wie Champignons werden z. B. Schiefer Schillerporling, Schmetterlings-Tramete, Glänzender Lackporling, chinesischer Raupenpilz und Igel-Stachelbart (auch Affenkopfpilz und Löwenmähne genannt) verwendet. Pilzkaffee enthält weniger Koffein als „normaler“ Kaffee und schmeckt weniger bitter. Dem Heißgetränk werden viele positive gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Allerdings sind laut Bundesverband der Verbraucherzentralen diese Eigenschaften wissenschaftlich nicht nachweisbar. Für die Zubereitung wird das Pilzkaffeepulver mit heißem Wasser aufgegossen [2, 3, 4].
Wirkung: Durch das im Kaffee enthaltene Koffein tritt
nach 20-30 Minuten nach dem Kaffeekonsum eine anregende Wirkung
auf. Die Harnausscheidung wird ebenso wie das Herz-Kreislaufsystem
angeregt.
Wird zu viel Kaffee aufgenommen, können Schlaflosigkeit und
Übererregbarkeit die Folge sein. Schwangere und Stillende sollten darauf achten, dass Kaffee auch eine verstärkte Wirkung auf das Neu-/Ungeborene hat.
Zubereitung: Je nach gewünschter Stärke des Kaffees werden pro Tasse 6-8 g Kaffeepulver verwendet und mit heißem Wasser überbrüht.
Definition: Unter dem Begriff „Tee“ lassen sich alle Tee- und teeähnlichen Erzeugnisse unterordnen. Dabei stammt der eigentliche „Tee“ (Schwarztee, Grüner Tee und Weißer Tee) von dem immergrünen Teestrauch, Kräuter-, Früchte und Rooibostees werden den teeähnlichen Erzeugnissen zugeordnet. Grüner Tee, Schwarzer Tee und Weißer Tee haben alle den gleichen Ursprung, unterscheiden sich lediglich durch die Art der Herstellung.
Schwarzer Tee: Um einen schwarzen Tee zu erhalten, werden die Teeblätter fermentiert und anschließend getrocknet. Die Güte des Tees richtet nach dem Zeitpunkt der Ernte und den verwendeten Blättern. So ergeben die obersten, nicht entrollten Spitzentriebe (golden Tips), der ersten Ernte (first flush) einen aromatischen, nicht sehr kräftigen Tee. Wohingegen die etwas größeren Blätter (Flowery Orange Pekoe) der zweiten Ernte (second flush) einen kräftigeren Geschmack ergeben. Tee wird in verschiedenen Gebieten angebaut, zu den bekanntesten gehören Assam, Darjeeling und Ceylon. Außerdem gibt es Teemischungen wie z. B. die Ostfriesische und Englische Mischung und aromatisierte Tees wie Earl Grey Tee. Das Aroma erhält Earl Grey durch Bergamotteöl. Schwarzer Tee enthält Koffein (mindestens 1,5 % Koffein in der Trockenmasse) [7].
Grüner Tee: Um grünen Tee zu erhalten, wird durch dämpfen (Japan) oder rösten (China) eine Fermentierung verhindert, die grünen Blätter bleiben unfermentiert. So behalten die Teeblätter ihre grüne Farbe. Grüner Tee enthält Koffein.
Weißer Tee: Die Blattauswahl ist anders als bei Grün- und Schwarztee, es werden vornehmlich junge Teeknospen mit noch weißem Flaum verwendet. Der Tee wird nicht fermentiert. Weißer Tee hat nach dem Aufguss eine helle Farbe und einen milden Geschmack. Ebenso wie schwarzer und grüner Tee enthält weißer Tee Koffein.
Teeähnliche Erzeugnisse werden wie Tee verwendet, stammen jedoch nicht vom Teestrauch, sondern von anderen Pflanzenteilen [7].
Rooibos Tee: Der Rooibos-Strauch wird der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) zugeordnet und wächst in den Zederbergen (Cederberg Mountains) im Südwesten der Republik Südafrika. Um Tee zu gewinnen werden junge Zweige geerntet und in der Sonne getrocknet. Rooibos Tee enthält kein Koffein.
Kräuter Tee: Durch eine Mischung unterschiedlicher, getrockneter Kräuter, die als Mischung oder einzeln aufgebrüht werden, entsteht ein Kräutertee. Mit Kräutertees können leichte Krankheiten behandelt werden. Einige Kräutermischungen wie „Husten- und Bronchialtee“ oder „Blasen- und Nierentee“ fallen unter das Arzneimittelgesetz, während Kamillentee auch frei als Lebensmittel verkäuflich ist. Zu den Kräutertees gehören Pfefferminz-, Lindenblüten-, Fenchel- und Anistee.
Früchte Tee: Früchtetee besteht aus einer Mischung verschiedener getrockneter Früchte wie Apfel, Hibiskus, Hagebutte und Zitronen-/Orangenschalen.
Zubereitung: Pro Tasse wird etwa ein Teelöffel Tee verwendet und mit kochendem Wasser aufgegossen. Für Grünen Tee lässt man das Wasser vor dem Aufguss auf 70-80 °C abkühlen. Am besten bereitet man Tee mit weichem Wasser zu. Die Ziehzeit variiert je nach Sorte. Um eine anregende Wirkung zu erzielen, lässt man Tee kürzer (2-3 Minuten) ziehen, für eine beruhigende Wirkung sollte die Zeit auf 4-5 Minuten verlängert werden. Kräuter- und Früchtetees können bis zu acht Minuten ziehen.
Definition: Kakao wird aus der getrockneten und fermentierten Kakaobohne gewonnen.
Kakao oder Kakaopulver wird je nach Fettgehalt als schwach oder stark entölt bezeichnet. Stark entölte Kakaopulver enthalten weniger als 20 % Kakaobutter in der Trockenmasse, während schwach entölte Sorten mehr als 20 % Kakaobutter enthalten. Der Fettgehalt handelsüblicher Kakaopulversorten liegt zwischen 8 und 24 %. Der Wassergehalt beträgt maximal 9 %. Kakaopulver ist dunkel und schmeckt intensiv nach Kakao.
Schokoladenpulver: Ist eine Mischung aus Zucker und Kakaopulver (mindestens 32 %).
Kakaohaltige Getränkepulver / Instantgetränkepulver: Ist eine Mischung aus Kakaopulver (20 %) und bis zu 80 % Zucker. Zusätzlich kann das Pulver mit Vitaminen, Mineralstoffen und Aromastoffen angereichert sein. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren ist es sogar in kalter Milch gut löslich. Bei Kakaogetränkepulver dürfen Zuckeralkohole wie Sorbit und Isomalt zum Süßen verwendet werden (→ Zuckeraustauschstoffe).
Zubereitung: Kakao kann mit → Milch, Wasser oder Sahne warm oder kalt angerührt werden. Je nach verwendetem Produkt muss das Pulver noch mit → Zucker gemischt werden.
Getränkeart | Erläuterung |
Fruchtsaftgetränk | Fruchtsaftgetränke bestehen aus Wasser und Fruchtsaft, Fruchtsaftkonzentrat, konzentriertem Fruchtmark oder Mischungen daraus. Die Leitsätze für Erfrischungsgetränke geben je nach Obstsorte unterschiedlich hohe Fruchtgehalte vor: Bei Zitrusfrüchten oder Mischungen aus Zitrusfrüchten sind es mindestens 6 Gewichtsprozent, bei Kernobst oder Trauben sind es mindestens 30 Gewichtsprozent und bei anderen Früchten 10 Gewichtsprozent. Der Zuckeranteil ist sehr hoch. Der → Mineralstoff- und Vitamingehalt (→ Vitamine) dagegen sehr gering. Fruchtsaftgetränke können natürliches Frucht-Aroma auch in Kombination mit anderen natürlichen Aromen oder natürliches Aroma enthalten. |
Limonaden | Limonaden bestehen aus Wasser, Fruchtsaft, Fruchtsaftkonzentrat, Fruchtmark, Fruchtmarkkonzentrat oder Mischungen daraus, Aromaextrakten und/oder natürlichen Aromen. Meist ist noch Zitronensäure zugesetzt. Bei Fruchtlimonaden ist der Fruchtsaftanteil geringer als bei Fruchtsaftgetränken, beträgt jedoch mindestens die Hälfte. Mit der Aktualisierung der Leitsätze fällt der Mindestzuckergehalt weg. Nun sind nur noch Zutaten zur Erzielung eines süßen Geschmacks (z. B. Zuckerarten, Süßungsmittel) festgeschrieben. Zur Minderung des Energiegehalts wird der Zucker ganz oder teilweise durch Süßungsmittel ersetzt. Limonaden können darüber hinaus Zuckerlikör, Molkeerzeugnisse und Farbstoffe wie Beta-Carotin oder Riboflavin enthalten [14]. |
Brausen | Unterscheiden sich von Limonaden nur hinsichtlich ihrer Zusammensetzung. Neben Wasser und Zucker dürfen sie jegliche Art von Aroma- und/oder Farbstoffe enthalten [14]. Aus diesem Grund dürfen keine Früchte auf dem Etikett abgebildet werden (→ Lebensmittelkennzeichnung). |
Energy-Drinks | Die oft in sehr bunten Verpackungen gehüllten süßen Getränke enthalten neben Koffein oft noch Taurin, Inosit und Glucuronolacton. Energy-Drinks dürfen maximal 320 mg Koffein pro Liter enthalten (dreimal so viel als bei handelsüblicher Cola aber vergleichbar mit einer Tasse Kaffee [1]) Koffein wirkt stimulierend auf das zentrale Nervensystem und erhöht die Herzfrequenz, dadurch sollen sich Menschen wacher und konzentrierter fühlen. Taurin wird zugesetzt, um die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit zu steigern. Oft enthalten Energy-Drinks beträchtliche Mengen Zucker. Vor allem für Kinder ist die hohe Koffeinmenge nicht zu empfehlen. |
Schorlen | Können aus Fruchtsaft, Fruchtsaftkonzentrat, Fruchtmark, konzentriertem Fruchtmark oder Mischungen daraus und Trinkwasser, natürlichem Mineralwasser, Quellwasser und/oder Tafelwasser hergestellt werden. Der Fruchtgehalt entspricht mindestens dem in der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung genannten Mindestgehalt für Fruchtnektar. Das entspricht z. B. einem Mindestfruchtgehalt von 40 % bei Heidelbeeren und Himbeeren und 50 % bei Apfel und Birne. Wenn Sie ein isotonisches Getränk selber zubereiten möchten, dann mischen Sie 40 % Fruchtsaft und 60 % Wasser und fügen eventuell eine Prise Salz hinzu [14, 22]. |
Vorsicht: Viele alkoholfreie Erfrischungsgetränke enthalten viel → Zucker. Der tägliche Flüssigkeitsbedarf sollte aus diesem Grund lieber mit ungesüßten Tees, Wasser und isotonischen Schorlen gedeckt werden!
Getränkeart | Erläuterung |
Saft / Direktsaft | Fruchtsäfte werden aus den genießbaren Teilen gesunder und reifer Früchte hergestellt. Der Saft ist grundsätzlich gärfähig, darf jedoch nicht gegoren sein. Der Alkoholgehalt überschreitet nicht den Wert von 3,0 g/l. Die Angabe „Fruchtgehalt 100 %“ darf ein Fruchtsaft nur dann tragen, wenn er ohne Zusatz von zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffen – mit Ausnahme von L-Ascorbinsäure – hergestellt wurde. Es ist möglich den Saft aus Fruchtsaftkonzentrat und Wasser herzustellen [22, 23]. |
Nektar | Ein Fruchtnektar besteht aus Fruchtsaft, Fruchtmark, Wasser und Zucker oder Honig. Der Fruchtanteil liegt zwischen 25 und 50 %. Besonders aus sauren Früchten wie z. B. Kirschen wird Fruchtnektar hergestellt, da mehr Zucker hinzugegeben werden darf. |
Smoothies | Ursprünglich stammen Smoothies aus den Vereinigten Staaten, wo bereits in den 1960er Jahren pürierte Fruchtsnacks zubereitet wurden [16]. „Smooth“ kommt aus dem englischen und bedeutet „geschmeidig“, „sämig“, „weich“. Es handelt sich hierbei um ein Mixgetränkt aus püriertem Obst und/oder Gemüse und Wasser. Es soll das tägliche Verzehren von Obst und Gemüse erleichtern. Neben Obst und Gemüse sind teilweise Joghurt, Fruchtsäfte und Eiscreme enthalten. Ein „guter“ Smoothie enthält zur Hälfte gemixte Früchte oder Gemüse, es werden weder Zucker noch Zusatzstoffe hinzugesetzt und das Getränk wird nicht durch Wasserentzug konzentriert. Außerdem sollten keine isolierten Nährstoffen enthalten sein [9]. Da es sich um ein rohes, unerhitztes Produkt handelt, sollte der Smoothie am Tag der Herstellung verzehrt werden. |
Vorsicht: Um Trübungen in Fruchtsäften zu entfernen ist es erlaubt → Speisegelatine einzusetzen. Da es sich nicht um einen → Zusatzstoff, sondern um ein Hilfsmittel handelt, muss es nicht auf der Packung deklariert werden. Veganer sollten hier besonders aufpassen.
Chinin: Es wird Lebensmitteln und Getränken aufgrund seines stark bitteren Geschmacks hinzugefügt. Chinin kommt in der Rinde des Chinarindenbaumes vor. Vor allem in „Tonic Water“, „Bitter Lemon“ und „Bitter-Orange“ wird Chinin verwendet. Chinin muss auf dem Etikett und der Getränkekarte gekennzeichnet werden. Bestimmt Personengruppen sollten auf den Verzehr von Chinin verzichten, z. B. Schwangere [10].
Koffein: Koffein regt das zentrale Nervensystem sowie das Herz-Kreislaufsystem an. Da Koffein unangenehme Nebenwirkungen zur Folge haben könnte, dürfen Erfrischungsgetränke höchstens 320 mg Koffein pro Liter enthalten. Ist der Koffeingehalt höher als 150 mg/l müssen die Getränke den Warnhinweis „Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen“ + dem Koffeingehalt pro 100 ml tragen. Vor allem in Cola und Energy-Drinks ist Koffein vorhanden. Bei Eistee darf der Hinweis fehlen, denn die Kennzeichnungsregeln gelten nicht für Getränke, deren Grundlage Kaffee, Tee oder Kaffee- oder Tee-Extrakt sind und bei denen dies aus der Kennzeichnung oder der Aufmachung klar hervorgeht [11].
Taurin: Der körpereigene Stoff entsteht als Abbauprodukt von Aminosäuren. In Lebensmitteln kommt es in Fisch und Fleisch vor. Taurin wird Energy-Drinks zugesetzt und soll die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit steigern. Diese Wirkung ist jedoch wissenschaftlich nicht anerkannt.
Süßungsmittel: Wird in einem Getränk Süßungsmittel wie → Zuckeraustauschstoff oder → Süßstoff verwendet, so muss dies mit der Aufschrift „mit Süßungsmittel(n)“ gekennzeichnet sein. Werden → Zucker und Süßungsmittel verwendet, so muss auf dem Etikett „mit Zucker(n) und Süßungsmittel(n)“ vermerkt sein [12]. Die Energiedichte eines Getränkes kann durch die Verwendung von → Süßstoff verringert werden. Vor allem Menschen mit Übergewicht und Diabetes können so ihre Kalorienzufuhr reduzieren.
Farbstoffe: In Getränken können sowohl natürliche wie künstliche Farbstoffe verwendet werden. Durch die Verwendung von Farbstoffen sehen die Getränke appetitlicher aus und erinnern alleine durch das Aussehen an die im Getränk verwendete „Fruchtart“. Speziell sehr bunte Brausen können mit den synthetischen „Azofarbstoffen“ gefärbt werden. Bei Kindern stehen Azofarbstoffe im Verdacht hyperaktives Verhalten auszulösen [13]. Aus diesem Grund müssen Lebensmittel mit den Azofarbstoffen E 102, E 110, E 122 und E 124 mit dem Hinweis „kann die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“ versehen werden [15].
Autorin: Christine Gehle (Bachelor of Science in Ökotrophologie)
Überarbeitet am 10.7.2020 von Urte Paaßen
Verordnung über Fruchtsaft, Fruchtnektar und
koffeinhaltige Erfrischungsgetränke (Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung - FrSaftErfrischGetrV). Zugriff am 27.05.2024
Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser
und Tafelwasser (Mineral- und Tafelwasser-Verordnung). Zugriff am 27.05.2024
Verordnung über Kakao- und Schokoladenerzeugnisse
(Kakaoverordnung). Zugriff am 27.05.2024
Verordnung
über Kaffee, Kaffee- und Zichorien-Extrakte. Zugriff am 27.05.2024
Kostenloser Download des Merkblatts „Coffee to
Go“-Becher. Stand: September 2019. Herausgeber: Lebensmittelverband Deutschland e. V., Bundesverband der
Systemgastronomie e. V., Bundesverband des Deutschen
Lebensmittelhandels e. V., DEHOGA Deutscher Hotel- und
Gaststättenverband e. V., Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft
e. V., Deutscher Konditorenbund e. V., Zentralverband des
Deutschen Bäckerhandwerks e. V. Zugriff am 27.05.2024
[1] Verein zur Förderung ganzheitlicher
Gesundheit (Hrsg.): Koffeingehalt in mg – Kaffee, Cola, Tee. Zugriff am 10.12.2018
[2] Bundeszentrum für Ernährung (2020): Pilzkaffee für den Energiekick? Zugriff am 21.5.2020
[3] Pilz Kaffee. Zugriff am 21.5.2020
[4] CHEFS CULINAR GmbH & Co. KG: Kaffeegenuss mal anders. Zugriff am 21.05.2020
[5] Kaffee Partner GmbH (2022): Muckefuck – der Ersatzkaffee mit dem lustigen Namen. Zugriff am 08.04.2024
[6] Verordnung über Kaffee, Kaffee- und Zichorien-Extrakte vom 15. November 2001 (BGBl. I S. 3107), die zuletzt durch Artikel 6 der Verordnung vom 5. Juli 2017 (BGBl. I S. 2272) geändert worden ist.
[7] Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission (2022): Leitsätze für Tee, Kräuter- und Früchtetee sowie deren Extrakte und
Zubereitungen. Zugriff am 27.07.2022
[8] Prof. Dr. A. Beythien und Ernst Dreßler (HG ), Mercks Warenlexikon, 1920
[9] ERNÄHRUNGS UMSCHAU (Hrsg.): Lebensmitteltest: Smoothies. Zugriff am 24.05.2023
[10] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (2021): Chinin in Getränken. Zugriff am 10.06.2021
[11] Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (Hrsg.) (2017): Koffein – Kennzeichnung für „Wachmacher“. Zugriff am 10.07.2020
[12] Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (Hrsg.) (2017): Süße Zusatzstoffe: Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe. Zugriff am 10.07.2020
[13] Verein für unabhängige Gesundheitsberatung e. V. (UGB) (Hrsg.) (2009): Azofarbstoffe in Lebensmitteln. Zugriff am 10.07.2020
[14] Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission (2024): Leitsätze für Erfrischungsgetränke. Zugriff am 30.05.2024
[15] Die Verbraucher Initiative e. V. (Bundesverband): zusatzstoffe-online.de. Zugriff am 10.07.2020
[16] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (2019): Smoothies - kalorienreiche Obst- und Gemüsesnacks. Zugriff am 10.06.2021
[17] Pflege heute, Lehrbuch für Pflegeberufe, Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, München 2023
[18] Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (BMEL), Max-Rubner-Institut (Hrsg.) (2008): Nationale Verzehrstudie II – Ergebnisbericht 2.
Zugriff am 01.12.2023
[19] Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) (Hrsg.): DGE-Ernährungskreis. Zugriff am 11.03.2024
[20] Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) (Hrsg.): Referenzwert Wasser. Zugriff am 01.12.2023
[21] AOK-Bundesverband GbR (Hrsg.) (2023): Was eine Dehydration so gefährlich macht. Zugriff am 01.12.2023
[22] Verordnung über Fruchtsaft, Fruchtnektar und
koffeinhaltige Erfrischungsgetränke (Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung - FrSaftErfrischGetrV). Zugriff am 30.05.2024
[23] Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission (2023): Leitsätze für Fruchtsaft und Fruchtnektar. Zugriff am 30.05.2024
J. Bünting Teehandelshaus GmbH & Comp: Rooibos - die außergewöhnliche Pflanze aus Südafrika. Zugriff am 10.07.2020
Der Espresso Shop (2020): Säurearmer Kaffee - woher kommt die Säure im Kaffee? Zugriff am 09.07.2020
Spektrum Akademischer Verlag (Hrsg.): Schonkaffee. Zugriff am 09.07.2020
Bundeszentrum für Ernährung (Hrsg.) (o.J.): Tee. Zugriff am 09.06.2021
Bundeszentrum für Ernährung (Hrsg.) (o.J.): Wasser: Einkauf und Kennzeichnung. Zugriff am 10.12.2018
Bundeszentrum für Ernährung (Hrsg.) (o.J.): Kakao.
Zugriff am 10.12.2018
Bundeszentrum für Ernährung (Hrsg.) (o.J.): Energy-Drinks. Zugriff am 10.12.2018
Verordnung
über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser
(Mineral- und Tafelwasser-Verordnung). Zugriff am 10.12.2018
Stiftung Warentest (Hrsg.) (2018): Mineralwasser im Test: Testergebnisse für 52
Classic- und Medium-Wässer. Zugriff am 10.12.2018
Bayrisches Staatsministerium für Umwelt und
Verbraucherschutz (Hrsg.) (2008): Alkoholfreie Erfrischungsgetränke. Zugriff am
06.06.2017
Verordnung über Fruchtsaft, einige ähnliche Erzeugnisse,Fruchtnektar und koffeinhaltige Erfrischungsgetränke (Fruchtsaft-und Erfrischungsgetränkeverordnung - FrSaftErfrischGetrV). Zugriff am 09.07.2020
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie
e. V.: Aus
Kakaomasse entsteht Kakaopulver. Zugriff am 10.12.2018
Schlieper, C. A. (Hrsg.) (2018): Lernfeld Hauswirtschaft. Verlag Dr. Felix Büchner - Handwerk und Technik
Löbber, R.; Hanrieder, D.; Berges, U.; et al. (Hrsg.) (2004):
Lebensmittel. Waren – Qualitäten – Trends. Haan-Gruiten. Verlag
Europa-Lehrmittel.