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Metalle sind chemische Elemente oder deren Gemische (Legierungen). Sie haben eine hohe Leitfähigkeit für Wärme und für Elektrizität und einen metallischen Glanz. Im Haushalt werden meist keine elementaren Metalle verwendet, sondern Legierungen. Durch die Mischung verschiedener Metalle können deren Eigenschaften beeinflusst werden.
Stahl ist eine Legierung aus Eisen und Kohlenstoff und teilweise weiteren Elementen wie Nickel, Chrom, Silizium und Mangan. Im Haushalt wird Stahl für vielfältige Zwecke verwendet. In Großbetrieben und im Haushalt werden häufig emaillierter Stahl und Edelstahl eingesetzt.
Beim Emaillieren wird Emaillepulver oder -puder in ein oder mehreren Schichten auf Stahl aufgeschmolzen und so fest miteinander verbunden. Es entsteht eine glasartige Schutzschicht auf dem Metall. Diese lässt sich sehr gut reinigen, denn die Oberfläche ist weniger kratzempfindlich. Allerdings kann Emaille leicht abplatzen. Beispiele für den Einsatz von emailliertem Stahl sind Backbleche, Herdoberflächen und Kochgeschirr.
Emaillierter Stahl lässt sich mit Spülmittel, Scheuermilch oder verseifter Stahlwolle reinigen. Bei hartnäckigen Verschmutzungen sollten (soweit möglich) die Gegenstände eingeweicht werden.
Bei Edelstahl handelt es sich um einen Stahl mit einem sehr niedrigen
Phosphor und Schwefelgehalt oder Stahllegierungen mit beispielsweise
Chrom, Nickel, Molybdän und/oder Titan. Edelstahl muss nicht rostfrei
sein. Rostfreier Edelstahl ist mit mindestens 10,5 bis 13 % Chrom
versetzt. Die bekannteste im Haushalt gebräuchliche Edelstahllegierung
ist die mit Chrom und Nickel (Abbildungen 1-4). Rostfreier Edelstahl
wird gerade im Großküchenbereich wegen seiner hygienischen Eigenschaften
häufig eingesetzt. Rostfreier Edelstahl hat eine harte, gegenüber
Desinfektionsmitteln und Speisesäuren unempfindliche Oberfläche. Auch
Messer, Besteck, Schüsseln, Pfannen und Töpfe werden aus Edelstahl
angefertigt.
Allerdings ist Edelstahl ein schlechter Wärmeleiter, weshalb
Edelstahltöpfe und Pfannen einen zusätzlichen Unterboden aus einem
wärmeleitfähigen Material, wie zum Beispiel Kupfer oder Aluminium
(Sandwichboden), benötigen.
Abbildung 1: Edelstahl mit einem Chromanteil von 18 % und ohne Nickel (Chromstahl)
Abbildung 2: Edelstahl 18-0 wird auch mit rostfrei gekennzeichnet
Abbildung 3: Edelstahl mit einem Chromanteil von 18 % und 8 % Nickel
Abbildung 4: Edelstahl mit einem Chromanteil von 18 % und
10 % Nickel
(Bezeichnung nach DIN EN 10088-3: 1.4301)
Für die Reinigung von rostfreiem Edelstahl können alkalische, neutrale
oder saure → Reinigungsmittel
eingesetzt werden. Im Großküchenbereich wird oftmals der Einsatz von
Essigreiniger empfohlen. Bei stärkeren Verschmutzungen können spezielle
Edelstahlreiniger und kratzfreie → Reinigungsschwämme eingesetzt werden. Alternativ
zur Edelstahlpflege kann Wiener Kalk verwendet werden. Lassen sich stark
ölige und fettige Verschmutzungen nicht mit einem handelsüblichen
Reinigungsmittel entfernen, können Sie alkoholische Reinigungs- und
Lösungsmittel, wie beispielsweise Isopropanol (Isopropylalkohol),
Spiritus oder Aceton verwenden. Anschließend müssen die Gegenstände
gründlich mit klarem Wasser nachgespült und getrocknet
werden.
Zum Entfernen von Fingerabdrücken und anderen Verunreinigungen auf strukturierten
Edelstahloberflächen von Haushaltsgeräten u. ä. werden mit
Spezialöl imprägnierte Pflegetücher angeboten. Reinigen Sie zunächst die
Oberflächen und behandeln Sie anschließend die Oberfläche mit dem Tuch.
Es gibt auch Edelstahl Reinigungstücher, die sowohl für die Reinigung
als auch die Politur geeignet sind. Je nach Produkt wird abschließend
empfohlen mit einem trockenen, flusenfreien → Tuch nachzureiben. Bitte beachten Sie die Hinweise
auf der Packung oder im → Sicherheitsdatenblatt, ob die Produkte auch für
Oberflächen geeignet sind, auf denen Lebensmittel verarbeitet werden.
Geeignete Textilien für die Reinigung von Edelstahl sind → Tücher aus Baumwolle, Mikrofaser,
Vlies, Natur- oder Kunstleder sowie nicht kratzende → Reinigungsschwämme
(Polyurethan). Rostfreie Topfkratzer-Stahlschwämme können für
Topfinnenseiten verwendet werden, hinterher muss der Topf gründlich mit
klarem Wasser nachgespült werden.
Eine Reinigung mit Hochdruck (→ Hochdruckreiniger) oder
Dampfstrahl (→ Dampfreiniger,
→ Dampfsauger)
ist ebenfalls möglich.
Aluminium ist sehr leicht und wird gerne für Camping-Kochgeschirr und preiswerte Backbleche verwendet. Der Vorteil von Aluminium ist, dass es sehr gut die Wärme leitet. Leider ist es sehr kratzempfindlich. Die Abriebfestigkeit und Formstabilität ist ebenfalls nicht sehr hoch. Aluminium-Gegenstände lassen sich nur sehr schwer reinigen.
Kochgeschirr aus Aluminium lässt sich mit Spülmittel und einem weichen Tuch reinigen. Das Problem bei Aluminium ist, dass es bei Gebrauch schnell grau und fleckig wird und gleichzeitig sehr kratzempfindlich ist. Bei hartnäckigen Verschmutzungen auf Backblechen hilft nur der Griff zu verseifter Stahlwolle, dann muss man allerdings mit der verkratzten Oberfläche leben können. Weniger empfindlich ist Kochgeschirr aus eloxiertem Aluminium.
Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink, wobei der Zinkanteil höher als 18 % sein muss. Aus Messing werden beispielsweise Türschilder, Kerzenständer und Lampen hergestellt. Messinggegenstände haben die Eigenschaft, mit der Zeit anzulaufen und bräunlich und matt auszusehen.
Für die Reinigung von Messing werden Polierpasten angeboten, die zusätzlich mit einem Anlaufschutz ausgestattet sind. Bei regelmäßiger Pflege hat Messing über viele Jahre einen edlen Glanz.
Silber gehört zu den Edelmetallen, die meist in einer Legierung mit Kupfer verarbeitet werden, weil reines Silber zu weich wäre. Der Feingehalt kennzeichnet den Anteil an chemisch reinem Silber bei der Legierung. Den höchsten Reinheitsgrad hat Sterling-Silber mit 925 Anteilen Feinsilber von 1000. In einigen europäischen Ländern wird auch noch eine Legierung mit 800 Feinsilber- und 200 Kupferanteilen als "echtes Silber" bezeichnet. Echt-Silber ist am eingeprägten Feingehalt zu erkennen (800 bzw. 925 bei Sterling-Silber).
→ Besteck oder Silberleuchter werden häufig versilbert, das heißt, auf ein weniger edles Metall wird eine dünne Silberschicht aufgebracht. Silber läuft an der Luft an und bekommt einen schwarzen Belag. Durch das Einpacken in Aluminium- oder Klarsichtfolie (Abbildung 1+2) kann das Anlaufen stark verlangsamt werden.
Reinigen lässt sich Silber mit speziellen Silbertauchbädern oder Silberpflegemittel wie Silber-Polierschaum, Silberpflege-Creme oder Silberputztüchern. Ein Hausrezept ist Aluminiumfolie in eine Schüssel zu geben, 2 EL → Salz hinzuzugeben und mit 1 Liter heißem Wasser aufzufüllen. Das Silber in die Lösung eintauchen, sodass es die Aluminiumfolie berührt. Nach ein bis zwei Minuten sieht man, wie das Silber wieder glänzt. Anschließend das Silber mit klarem Wasser nachspülen. Der Belag lässt sich auch mechanisch entfernen, z. B. mit Zahnpasta, allerdings wird auf diese Weise immer etwas Silber abgetragen, was gerade bei versilbertem Besteck nicht zu empfehlen ist.
Abbildung 5: Silberbesteck gereinigt, Foto vom 18.6.2012
Abbildung 6: Vergleich der Besteckteile: Der oberste Löffel war in
Silberfolie, der mittlere in Frischhaltefolie
eingewickelt, die Gabel unverpackt. Foto vom 03.01.2013
Oberflächen
des Werkstoffes Edelstahl. Zugriff am 31.05.2024
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER). Zugriff am 31.05.2024
Sendung mit der Maus: Kochtopf. Zugriff am 31.05.2024
Deutscher Emailverband: Emailherstellung.
Zugriff am 11.10.2016
Die Reinigung von Edelstahl
Rostfrei, 1995
Anorganischer Experimentalvortrag
Silber, 2004
Amefa Stahlwaren GmbH:
Häufige Fragen (FAQ). Zugriff am 11.10.2016
Justus Brenger & Co: Materialkunde.
Zugriff am 11.10.2016
Code Knacker: Edelstahl. Zugriff
am 11.10.2016
CHEMIE.DE Information Service GmbH: Rostfreier
Stahl. Zugriff am 11.10.2016
gaerner GmbH: Edelstahl - ein Rohstoff der viele Vorteile bietet.
Zugriff am 25.10.2016
voelkner - direkt günstiger: Bosch
Edelstahlpflegetücher mit Spezialöl imprägniert. Zugriff am
19.5.2017
Josef Steiner: Merkblatt
Reinigung
Edelstahl. Zugriff am 19.5.2017
Adolf Würth GmbH & Co. KG: Edelstahlreinigungstuch.
Zugriff am 22.5.2017
Schmitz-Bonn GmbH: Produktinformation
"Schmitzol's" Wiener Kalk. Zugriff am 24.7.2018
Prof. Dr. A. Beythien und Ernst Dreßler (HG ), Mercks Warenlexikon, 1920
Anna Knon, Das Manustriptum Haushaltsbuch, 2002
D. Simpfendörfer, S. Klug: Haushaltsführung als Dienstleistung, 2010