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Finisher glätten und trocknen Textilien in einem Arbeitsgang. Das Prinzip ist einfach: Mit Dampf und Spannung wird das Bekleidungsstück in Form gebracht und anschließend durch ein Gebläse und Wärme getrocknet (→ Bügeln). Die Kunst besteht darin, die Geräte so zu konzipieren, dass verschiedene Schnitte und Größen gleichermaßen gut bearbeitet werden können. Um das zu gewährleisten, lassen sich bei vielen Modellen sowohl die Höhe als auch die Schulterbreite variieren. Teilweise wird die passende Höhe durch eine Sensorik (z. B. Lichtschranke) automatisch eingestellt. Desto genauer die Größenanpassung gelingt, umso weniger Vor- und Nacharbeiten sind notwendig. Der benötigte Dampf kann in einem zentralen Dampferzeuger produziert und über Leitungen zum Gerät transportiert werden oder es verfügt über einen eingebauten Dampferzeuger (→ gewerbliches Dampfbügelsystem). Der erreichte Dampfdruck ist wesentlich höher als bei haushaltsüblichen Geräten und kann bis zu 6,5 bar erreichen.
Abbildung 1: Multifunktionsfinisher
Das in Abbildung 1 abgebildete Modell ist ein Multifunktionsfinisher, mit dem sowohl Sakkos, Jacken wie auch Blousons und Mäntel bearbeitet werden können. Die Büste gewährleistet, dass das Kleidungsstück die gewünschte Form erhält. Nachdem beispielsweise ein Sakko lose über die Büste gestreift wurde, werden die Knöpfe geschlossen und die Schulterbreite und die Höhe angepasst. Bei modernere Modellen wird die Büstenhöhe automatisch über eine Fotozelle eingestellt. Anschließend werden die Vorderteile und der rückseitige Schlitz mit den Andruckleisten fixiert. Die Leisten sorgen dafür, dass das Sakko geschlossen bleibt und die Knöpfe beim Aufblasen nicht abreißen. Anschließend werden die Ärmelspanner in die Ärmel geschoben. In der Dampfphase tritt Dampf aus, der die Fasern etwas aufquellen lässt, wodurch sie sich leichter glätten lassen. Anschließend trocknet das Gebläse das Gewebe, damit es glatt bleibt. Sowohl die Länge der Dampfphase, die Dauer des Gebläses (Luftzeit), wie auch die Luftmenge lässt sich einstellen und an die Fasern und die Restfeuchte der Textilien anpassen.
Abbildung 2: Das Sakko ist lose über die Büste gehängt, die Schulterbreite und Höhe werden angepasst. | Abbildung 3: Durch das Gebläse wird das Sakko einerseits gespannt und getrocknet. |
Abbildung 2: Das Sakko ist lose über die Büste gehängt, die Schulterbreite und Höhe werden angepasst. |
Abbildung 3: Durch das Gebläse wird das Sakko einerseits gespannt und getrocknet. |
Das Glätten von Hemden ist insbesondere durch die verschiedenen Falten und Schnitte schwer zu bewerkstelligen. Für die Umsetzung des Hemdenfinishers gibt es verschiedene Ansätze: die einen arbeiten mit aufblasbaren Puppen, andere erzeugen die Spannung, indem das Kleidungsstück an einigen Punkten fixiert und anschließend gestreckt wird. Letzteres hat den Vorteil, dass die Falten im Ärmel nicht flach eingebügelt werden. Im Unterschied zum Bügeln werden die Ärmel beim Finisher ohne Bruch geglättet.
Abbildung 4: Hemdenfinisher
Bevor der in Abbildung 4 gezeigte Hemdenfinisher zum Einsatz kommt, müssen zur Vorbereitung der Kragen und die Manschetten geglättet werden, beispielsweise mit einer Kragen-Manschetten-Presse. Anschließend wird das Oberhemd locker über die Büste gehängt, glatt gestrichen und die Höhe des Saumspannwagens eingestellt. Die Ansaugfunktion sorgt dafür, dass das Hemd nicht verrutscht (siehe Abbildung 5). Die Andruckleiste hält die Knopf- und Knopflochleiste zusammen, das Hemd muss nicht geknöpft werden. Anschließend müssen die Manschetten oder die Säume der Ärmel in die Ärmelspanner eingespannt werden. Die Ärmelspanner lassen sich an die Ärmellänge (Kurz- oder Langarm) anpassen. Sie spannen die Ärmel seitwärts, während der untere Saum durch den Saumspannwagen fixiert und die Schulterpartie auf der Büste liegt. Wird der Abstand zwischen Büste und Saumspannwagen vergrößert, wird das Gewebe gestreckt und so geglättet (Abbildung 6). Der Dampf sorgt dafür, dass die Fasern etwas aufquellen und so leichter geglättet werden können. Das Gebläse wiederum trocknet das Gewebe, damit es glatt bleibt. Bei diesem Modell kann die Dämpfzeit, die Dämpf-Luftzeit, die Dauer des Gebläses (Luftzeit) wie auch die Luftmenge eingestellt werden.
Abbildung 5: Ansaugfunktion eines Hemdenfinishers | Abbildung 6: Streckrichtung beim Finishing |
Abbildung 5: Ansaugfunktion eines Hemdenfinishers |
Abbildung 6: Streckrichtung beim Finishing |
Beispielhaft sollen hier die Bedienelemente des Hemdenfinishers näher beschrieben werden.
Abbildung 7: Bedienelement des Hemdenfinishers
Unter dem Display befinden sich vier Drehknöpfe. Mit dem ersten (1) kann die Dämpfzeit eingestellt werden. Der zweite (2) dient zur Änderung der Zeit, mit der ein Dampf-Luftgemisch austritt, während mit dem dritten (3) die Luftzeit, also die Zeit, in der das Gebläse läuft, verstellt wird. Mit dem vierten Drehknopf (4) schließlich kann die Luftmenge in Prozent eingestellt werden.
(5) Im Display wird die verarbeitete Stückzahl angezeigt, mit der
darunterliegenden Drucktaste kann der Zähler auf null gesetzt werden.
(6) Mit den Auf- und Abtasten kann der Saumspannwagen nach oben und nach
unten bewegt werden, je nachdem wie hoch das Kleidungsstück ist.
(7) Durch Drücken der Stopptaste wird die Maschine in die Ruhestellung
zurückgesetzt.
(8) Schritt zurück; wird diese Taste gedrückt, kann mit dem Fußschalter
der ausgeführte Schritt rückgängig gemacht werden.
(9) Ist diese Taste aktiviert, werden die Ärmelspanner in die Position
für Kurzarm gestellt.
(10) Ist diese Taste aktiviert, werden die Ärmelspanner in die Position
für Langarm gestellt.
(11) Nachstrecken; durch Aktivierung dieser Taste wird während der
Dampfphase das Kleidungsstück nachgestreckt.
Mit einer Fußschalterleiste können die einzelnen Spannelemente nacheinander aktiviert werden.
Abbildung 8: Hosenfinisher / Hosentopper | Abbildung 9: Finisher für Kleider |
Abbildung 8: Hosenfinisher / Hosentopper |
Abbildung 9: Finisher für Kleider |
Für das Finishen von Hosen gibt es für einige Modelle extra Aufsätze, es besteht auch die Möglichkeit ein eigenes Gerät einsetzen (Abbildung 8). In diesem Fall werden der Hosenbund und die Säume der Hosenbeine fixiert. Geglättet wird die Hose durch den Aufbau einer Bund-Längsspannung oder Querspannung, der Streckung der Hosenbeine in Längsrichtung und dem Einsatz von Dampf und eines Gebläses.
Produktbeschreibung: VEIT Hosentopper
/ Hosenfinisher 8741
Produktbeschreibung und technische Daten: VEIT
Multiform
Finisher 8363
Betriebsanleitung: VEIT Hemdenfinisher 8345,
Stand 18.09.2003
Wir danken dem Team der Textilreinigung Sauberland
für die freundliche Unterstützung.