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Digitalisierung – Wäsche

In allen Bereichen der Hauswirtschaft hält die Digitalisierung Einzug. Im Bereich Wäschepflege ermöglicht sie z. B. eine andere Form der Wäschekennzeichnung und eine bessere Auslastung der vorhandenen Maschinen.

Wäschekennzeichnung

Für die Kennzeichnung der Wäsche sind verschiedene Optionen möglich: es können Etiketten mit Namen, Barcodes oder QR-Codes eingenäht, bzw. gepatcht (→ Wäsche patchen) werden. Moderner ist der Einsatz der RFID-Technologie. Für Menschen lesbare Etiketten bieten allerdings eine hohe „Ausfallsicherheit“ und wenig Schulungsaufwand. Dafür ist die Handhabung oft zeitaufwendig.

RFID Technologie

Die Abkürzung RFID steht im Englischen für radio-frequency identification oder zu deutsch Radiofrequenz-Identifikation. RFID-Systeme benötigen einen Transponder, der sich am Wäschestück befindet, und ein Lesegerät. Die Übertragung der Daten erfolgt mittels elektromagnetischer Wellen. Auf dem Transponder kann Information gespeichert werden, die berührungslos über eine kurze Distanz über das Lesegerät ausgelesen werden können. Gegenüber dem Barcode hat die RFID Technologie den Vorteil, dass Gegenstände nicht einzeln, sondern auch im Pulk eingelesen werden können.

Systeme

RFID-Systeme werden in drei Frequenzbereiche eingeteilt. Die Leistung der Systeme ist unterschiedlich: Bei Low Frequency Transpondern, kurz LF beträgt die Lese-Reichweite nur wenige Zentimeter (siehe Abbildung 1). Hier können Wäschestücke einzeln eingelesen werden. Da die Etiketten sehr nah am Lesegerät vorbeigeführt werden müssen, ist diese Technologie aufwenig. Daneben gibt es Hochfrequenz-Transponder (High Frequency, HF), sie erlauben Lesereichweiten von 0,8 bis einem Meter. Allerdings sind hier nicht alle Transponder robust genug, den Mangel- und Pressprozess zu überstehen. Ein weiteres System ist die UHF-Technologie (Ultra High Frequency). Dabei können Reichweiten von mehreren Metern erreicht werden [1].

Reichweite RFID Chips

Abbildung 1: Reichweite verschiedener Transponder

Transponder

Transponder gibt es mit unterschiedlichen Durchmessern, die etwa aussehen wie eine Knopfzelle. Diese Transponder sind zum Aufpatchen (mit Patches) oder zum Einnähen in einer gewebten Tasche geeignet. Die UHF-Sticktransponder sind flach und lassen sich direkt Patchen oder Einnähen (Abbildung 2).

RFID Chips

Abbildung 2: Transponder zum Einnähen und Aufpatchen [4]

Daten speichern

Um die nötigen Informationen zu speichern, gibt es grundsätzlich zwei Vorgehensweisen: Bei der einen ist auf dem Transponder eine eindeutige Identifikationsnummer gespeichert. Diese ID wird mit dem Lesegerät ausgelesen und über eine Datenbank mit den nötigen Informationen verknüpft. Das heißt, sie schauen in der Datenbank, welche Informationen zu der ID gespeichert sind. Es lassen sich Daten wie Eigentümer:in, Farbe, Größe oder Waschanforderungen (60 °C desinfizierend waschen) hinterlegen. Es ist auch möglich die Anzahl der Waschzyklen zu zählen. Bei der anderen Variante werden die Informationen direkt auf dem RFID-Transponder gespeichert. In diesem Fall sollten die Daten verschlüsselt sein, damit sie nicht von Unbefugten gelesen werden können und vor Manipulation geschützt sind. Sind die Informationen direkt auf dem Transponder gespeichert, hat das den Vorteil, dass sie sich auch unterwegs, ohne Anbindung an einen Computer mit der Datenbank, auslesen lassen (Abbildung 3).

Informationen sind auf dem Transponder gespeichert

Abbildung 3: Informationen sind auf dem Transponder gespeichert

Auslesen der RFID-Transponder

Das Auslesen der Transponder geschieht berührungslos. Je nach Reichweite lassen sich unterschiedliche Mengen gemeinsam einlesen. Bei einer kurzen Reichweite muss jedes einzelne Wäschestück in die Hand genommen und am Lesegerät vorbeigeführt werden. Das wäre vergleichbar mit dem Einlesen von Barcodes oder QR-Codes. Bei höheren Reichweiten ist es möglich ganze Wäschestapel oder sogar einen Gitterwagen voll mit Wäsche auszulesen.

Was bringen solche Systeme? Die Technologie erlaubt es, Wäsche über den gesamten Wäschezyklus zu verfolgen. Die Wäsche wird beim Eingang und Ausgang der Wäscherei erfasst. Jedes Wäschestück, das reinkommt, sollte idealerweise auch wieder die Wäscherei verlassen und zum Kunden gehen. Wenn in der Wäscherei nach dem Waschen sortiert wird, helfen die Informationen bei der richtigen Einordnung in einen Wäschesortierregalwagen. Hier können beispielsweise LED-Anzeigen ein Lichtsignal geben, wenn Wäsche in das falsche Fach eingelegt wird (siehe Abbildung 4).

Wäsche sortieren

Abbildung 4: Wäsche sortieren

Auch ein Wäscheausgabensystem ist mit RFID möglich. Wird die saubere Arbeitsbekleidung in einem Schrank zur Entnahme zur Verfügung gestellt, wird automatisch registriert wie viele Wäschestücke entnommen wurden. Bei der Rückgabe wird wiederum erfasst wie viele Wäschestücke im Wäschesammler landen. So kann überprüft werden, ob alle entnommenen Textilien auch wieder zurückgegeben wurden.

Wäsche automatisiert sortieren

Wäsche sortieren ist eine zeitaufwendige Arbeit. Deshalb versuchen etliche Unternehmen, diesen Prozess zu automatisieren. Eine Möglichkeit ist der Einsatz von Roboterarmen und künstlicher Intelligenz (Abbildung 5). Bei diesem System werden die Roboter zunächst trainiert verschiedene Materialien (Baumwolle, Polyester, Mischgewebe) von Textilien zu unterscheiden. Anschließend lernen sie auch ungekannte Materialien bzw. Materialmischungen zu erkennen und werden bei der Unterscheidung der Textilien mit der Zeit immer besser. Einmal erkannte Textilien legt der Roboterarm z. B. auf ein bestimmtes Laufband oder in einen Wäschewagen. Dieses System wurde für die Altkleidersortierung entwickelt [5].

Roboterarme sortieren Wäsche

Abbildung 5: Textilien anhand der Materialien sortieren [5]

Eine andere Variante ist die Wäsche mithilfe der RFID-Technologie zu sortieren. Dafür werden die Wäschestücke auf einen Kleiderbügel gehängt und an eine Transportschiene gehängt. Diese transportiert die Textilien, die mit einem Transponder versehen sind, automatisch einzeln an einem Lesegerät vorbei. Nach dem Auslesen der Informationen werden die Textilen beispielsweise auf verschiedene Bahnen verteilt. Unmarkierte Wäschestücke lassen sich anhand von Farben und Mustern erkennen und anschließend sortieren. Bei diesem Prozess kommet ebenfalls künstlich Intelligenz zum Einsatz.

Geräte- und Datenmanagement

Die Digitalisierung erlaubt es, im Büro zu sitzen und sich einen Überblick zu verschaffen, wie zum Beispiel einzelne Wäschereimaschinen – von der Waschmaschine über Wäschetrockner bis zur Mangel – ausgelastet sind. Hierfür können netzwerkfähige Gewerbemaschinen in eine Plattform eingebunden werden, die es ermöglicht, verschiedene Informationen zu den Geräten einzusehen. Die Daten werden in einer Cloud oder im lokalen Netzwerk gespeichert und lassen sich von dort abrufen. So haben Sie beispielsweise die Möglichkeit den Maschinenstatus mit Leistungs- und Programmdaten, Auslastungen und Nutzungshäufigkeiten von Waschmaschinen und Trocknern zu überprüfen. Auch der Energie- und Wasserverbrauch lässt sich leichter im Auge behalten. Da die Daten gespeichert werden, lässt sich auch später nachvollziehen, wie häufig z. B. ein Desinfektionsprogramm ausgeführt wurde. Ebenso ist es möglich, über Fehlfunktionen von Maschinen benachrichtigt zu werden oder die Ausfallzeiten von Maschinen bei der Wartung zu verkürzen, indem Ersatzteile bereits vorher bestellt werden [2, 3, 7].

Waschprogramme ändern

Viele Waschmaschinen bieten die Möglichkeit die Waschprogramme nach den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Für die Anpassung der Waschprogramme gibt es wie so oft unterschiedliche Möglichkeiten → Waschprogramme ändern oder aktualisieren.

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Interessanter Link

Sie verlassen die Internetseite Sendung mit der Maus (2020): Kleiderausgabe. Die Sendung erklärt den Wäschekreislauf im Klinik in Erfurt mit Hilfe der RFID-Technologie.

Quellen

[1] Sie verlassen die Internetseite deister electronic GmbH (Hrsg.): Der Siegeszug der UHF-Technologie in Wäschereien. Zugriff am 8.9.2020
[2] Sie verlassen die Internetseite Miele & Cie. KG: MOVE your Business. Zugriff am 21.10.2022
[3] Sie verlassen die Internetseite Miele & Cie. KG: Miele MOVE. Ihre digitale Lösung für effizientes Geräte-, Daten- und Prozessmanagement. Zugriff am 21.10.2022
[4] Sie verlassen die Internetseite HID Global Corporation. Stand bei der Texcare 2024. Zugriff am 08.11.2024
[5] Sie verlassen die Internetseite Thielen Automation GmbH. Stand bei der Texcare 2024. Zugriff am 11.11.2024
[6] Sie verlassen die Internetseite JENSEN-GROUP. Stand bei der Texcare 2024. Zugriff am 11.11.2024
[7] Sie verlassen die Internetseite Electrolux Professional GmbH: OnE Connected. Stand bei der Texcare 2024. Zugriff am 11.11.2024
Sie verlassen die Internetseite deister electronic GmbH: Das intelligente Wäscheausgabesystem. Zugriff 8.9.2020
Sie verlassen die Internetseite THERMOTEX NAGEL GmbH (Hrsg.): Altenheim & Pflegebereich. Zugriff am 8.9.2020
Sie verlassen die Internetseite THERMOTEX Nagel GmbH: Produktflyer Wäschereikreislauf Altenheime. Zugriff 8.9.2020
Sie verlassen die Internetseite THERMOTEX NAGEL GmbH (Hrsg.): RFID-Technik. Zugriff am 8.9.2020
Baumann, Machunsky: Hauswirtschaft+ Digitale Kompetenz, 2021

Ausführliche Quellenangaben