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Leder ist eines der ältesten Materialien, die der Mensch für sich nutzt. Gegerbtes Leder ist biegsam, elastisch und widerstandsfähig gegen den Einfluss von Feuchtigkeit und Hitze. Außerdem ist es sehr haltbar, schwer entflammbar und abriebfest. Die Oberfläche kann rau (Nubukleder und Velourleder werden umgangssprachlich oft als "Wildleder" bezeichnet) oder glatt (z. B. Nappaleder) sein. Zum Färben kann Leder durchgefärbt oder oberflächengefärbt werden.
Wegen seiner Eigenschaften wird Leder gerne zu Gegenständen verarbeitet, die hohen Beanspruchungen standhalten müssen wie Treibriemen, Motorradschutzbekleidung und Fahrrad- oder Pferdesättel. Aus Leder werden heute noch viele Gebrauchsgegenstände wie Schuhe, Bekleidung, Accessoires, Möbel, aber auch Taschen und Einbände für wertvolle Bücher hergestellt. Schließlich und endlich gibt es noch Lederfliesen als extravaganten Bodenbelag. Die Fliesen werden aus Rinderhäuten hergestellt, meist werden sie in gedeckten Farben angeboten wie Natur, Dunkelrot, Rost, Braun, Dunkelgrün und Schwarz. Lederfliesen sollten regelmäßig gewachst und poliert werden.
Für die Reinigung und Pflege ist es wichtig zu wissen, um welches Leder es sich handelt. Unterschieden wird Leder nach seiner Färbeart und der Oberflächenbeschaffenheit.
Anilinleder: Das Leder wird mit Anilinfarbstoffen
durchgefärbt. Die Oberfläche des Leders ist glatt, aber offenporig, das
heißt, Flüssigkeiten wie Wasser können eindringen und das Leder wird an
der feuchten Stelle dunkler. Anilinleder bleichen bei Sonneneinstrahlung
leicht aus und sind empfindlich gegenüber Schmutz.
Semianilinleder: Bei diesem Leder wird eine leichte
Pigmentschicht aufgetragen.
Pigmentiertes oder oberflächengefärbtes Leder: Hier
werden die Poren mit einer Farbschicht abgedeckt. Bei diesem Leder perlt
Wasser ab und Schmutz kann nicht in die Poren eindringen.
Lackleder: Bei Lackleder werden auf das Leder mehrere
Lackschichten aufgetragen und so die Poren abgedeckt.
Glattleder: Es wird Narbenleder mit der Haarseite nach
außen verarbeitet.
Rauleder: Um eine raue Oberfläche zu erhalten, kann
sowohl die Oberfläche der Narben- wie auch der Spaltseite angeschliffen
werden. Wird Glattleder angeschliffen, heißt es Nubuk,
wird dagegen das Spaltleder zu Rauleder verarbeitet, heißt es Velours.
Hochwertiges Velours erhält man, wenn die ungespaltene Haut verwendet
und die Fleischseite angeschliffen wird.
Nappaleder: Nappaleder ist ein sehr weiches Glattleder,
das beim Zurichten in einem Millfass weich geschlagen wird (millen).
Kalbsleder wird beispielsweise zu Nappa verarbeitet.
Fettleder: Hierfür werden sowohl Glatt- wie Rauleder
verwendet und mit einem fetthaltigen Farbauftrag versehen. Diese Leder
bekommen sehr schnell eine Patina.
Als Pull-up-Leder wird Fettleder bezeichnet, wenn
Nubukleder verwendet wurde.
Lederlexikon
Die wichtigsten Stationen der Lederherstellung,
Verband der Deutschen Lederindustrie e.V. (VDL)
Besuch des Leder-
und Gerbermuseum Mülheim an der Ruhr
Fettleder,
Lederzentrum GmbH
Anilinleder,
Lederzentrum GmbH
Prof. Dr. A. Beythien und Ernst Dreßler (HG ), Mercks Warenlexikon, 1920
Wilhide, Fußböden: Die idealen Materialien für jeden Raum, 1998
Kim und Axel Himer: Das große Buch der Lederpflege; Schuhpflege,
Bekleidung, Möbelpflege, 2011