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Benötigt werden:
Zuerst wird der → Kühlschrank ausgeschaltet oder wenn möglich der
Netzstecker gezogen. Anschließend können die Vorräte ausgeräumt und
aussortiert werden (Überprüfung des Mindesthaltbarkeitsdatums). Wenn
möglich lagert man sie in einem weiteren Kühlschrank zwischen. Die
Reinigung beginnt mit dem Herausnehmen der Einlegeböden und Ablagen, die
dann mit der Hand, besser aber in der Spülmaschine gespült werden.
Hinterher können der Innenraum und die Dichtung von oben nach unten
gründlich gereinigt, Rillen und schmale Kanten mit einem Holzstab (z. B.
Schaschlikstab) vorsichtig gesäubert werden. Sollte das Loch von der
Ablaufrinne für das Kondenswasser verstopft sein, kann man es mit einem
Kabelbinder reinigen. Die Ablauföffnung lässt sich beispielsweise mit
einem Q-Tip (Wattestäbchen) säubern. Danach wird der gesamte Innenraum getrocknet. Anschließend die Außenseiten des Kühlschrankes reinigen. Der Wärmetauscher (Rohrschlange) an der Rückseite sollte dann ebenfalls
gereinigt werden. Hierfür ist eine Spül- oder Flaschenbürste am
geeignetsten. Lose aufliegender Staub kann auch mit einem → Staubsauger abgesaugt werden.
Nachdem die getrockneten Ablagen und Einlegeböden wieder eingesetzt worden sind, können die Vorräte eingeräumt und das Gerät wieder in Betrieb genommen werden.
Sollte es sich um ein Standgerät (→ Kühlschrank) handeln, das unter einer Arbeitsplatte steht, ist es praktischer das Gerät im leeren Zustand zu bewegen und die Außenseiten zu reinigen. Danach das Gerät wieder an seinem Platz stellen, einräumen und in Betrieb nehmen.
Es wird davon abgeraten, für die Reinigung von Kühlschränken Essigreiniger oder Essigessenz zu verwenden, weil dadurch der Kunststoff angegriffen werden kann und die Dichtungen porös werden (→ Essigreiniger). Geeignet sind tensidhaltige Reinigungsmittel wie Allzweckreiniger oder Spülmittel, hinterher kann mit klarem Wasser und einem Schuss Zitronensaft nachgespült werden. Durch den Zitronensaft wird der pH-Wert des Wassers gesenkt, das saure Milieu bietet keine optimalen Lebensbedingungen für → Bakterien. Dieser letzte Schritt ist aber nicht unbedingt notwendig.
Chemische Desinfektionsmittel sollten im Privathaushalt nur in Ausnahmefällen verwendet werden, z. B. wenn Desinfektionsmaßnahmen von einem Arzt oder einer Ärztin angeordnet wurden. (siehe Verbrauchertipps zu Lebensmittelhygiene, Reinigung und Desinfektion, Bundesinstitut für Risikobewertung 2020). Wichtiger ist es, den Kühlschrank in regelmäßigen Intervallen zu reinigen und zu vermeiden, dass sich starke Verkrustungen, Ablagerungen oder Schimmel ansammeln. Auch Scheuermilch ist für die Reinigung ungeeignet, weil es die Kunststoffoberfläche verkratzt, an diesen Flächen können sich vermehrt Bakterien ansiedeln.
Die Empfehlungen, wie oft der Innenraum eines Kühlschranks gereinigt werden sollte, reichen von einmal wöchentlich für Privathaushalte in denen pflegebedürftige Menschen leben bis monatlich. Spätestens aber nach zwei bis drei Monate sollte der Kühlschrank gründlich gereinigt werden [3, 4].
Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) empfiehlt in den „Hygieneanforderungen beim Umgang mit Lebensmitteln in Krankenhäusern, Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen und neuen Wohnformen“ von 2018 den Kühlschrank bei sichtbarer Verschmutzung und einmal monatlich desinfizierend zu reinigen und sofern keine Abtauautomatik vorhanden ist, das Gerät bei Bedarf oder mindestens einmal pro Monat abzutauen. Im Alltag ist es sinnvoll die letzten beiden Schritte zusammenzulegen. Geeignete Desinfektionsmittel stehen in der Liste der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) [1, 2].
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) (2018): Leitlinie für eine gute Lebensmittelhygienepraxis in ortsveränderlichen Betriebsstätten. Zugriff am 31.05.2024
[1] Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) (2018): Hygieneanforderungen beim Umgang mit Lebensmitteln in Krankenhäusern, Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen und neuen Wohnformen. Zugriff am 16.06.2021
[2] Verbund für Angewandte Hygiene (VAH) (Hrsg.): Reinigung und Desinfektion von Kühlschränken im Altenheim. Zugriff am 16.06.2021
[3] Carola Reiner: So wenig wie möglich, soviel wie nötig. Infodienst 2|2014, S. 20-22
[4] Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) (2024): Putz-deinen-Kühlschrank-Tag. Zugriff am 18.11.2024
Bundesinstitut für Risikobewertung
(BfR): Antimikrobielle Innenraumbeschichtung bei
Kühlschränken ist überflüssig, Stellungnahme Nr. 007/2006 des BfR vom 30. August 2005
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Verbrauchertipps zu Lebensmittelhygiene, Reinigung und
Desinfektion. Aktualisierte Fassung, Berlin 2020
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Desinfektionsmittel
nur mit Vorsicht einsetzen! Gemeinsame Presseerklärung des
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und der nationalen
österreichischen Umweltbundesamt GmbH Wien 24/2003, 13.11.2003
Laura Bögel, Ricarda Gumprich, Daniele Katz-Raible, Gisela Machunsky, Sonia Magalhaes, Bianca Schuster: Hauswirtschaft. Hamburg 2024
Frau Mück (Fachwirtin für Reinigungs- und Hygienemanagement [FIGR] www.hyco-mueck.de)
war so freundlich mir bei der Klärung wichtiger Fragen zu helfen.
Sabine Rose Mück: Update Sanitärreinigung, Zeitschrift rhw
management, 4|2011, S. 23 ff