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Holzmöbel sind beliebte Einrichtungsgegenstände. Sie sind robust, lassen sich reparieren und bei Beschädigung der Oberfläche leicht aufarbeiten. Da Holz sowohl Feuchtigkeit als auch Wärme aufnehmen kann, tragen sie zur Verbesserung des Raumklimas bei. Zudem hat Holz eine antibakterielle Wirkung, insbesondere Kiefernholz reduziert die Anzahl der Bakterien sehr effektiv [1] [2]. Aus Holz können u. a. Schränke, Esstische, Stühle, Garderoben, Küchenzubehör für den Privathaushalt, Küchenarbeitsplatten oder auch Bettkästen gefertigt werden. Für den Möbelbau werden sowohl Weichhölzer wie Birke, Erle und Kiefer als auch Harthölzer wie Eiche und Buche eingesetzt. Möbel aus Massivholz sind seltener geworden, häufig wird für die Möbelherstellung Spannplatte oder Sperrholz verwendet.
Zum Schutz des Holzes wird die Oberfläche behandelt. Hierfür kommt Lack oder auch Hartöl in Betracht. In beiden Fällen wird das Holz wasserabweisend und gegen Schmutz geschützt. Hartöl hat gegenüber Lack aber den Vorteil, dass es in das Holz einzieht. Bei hoher mechanischer Belastung kann eine Lackschicht abgetragen werden, bei geölten Oberflächen bleibt der Schutz erhalten. Durch das Öl erhält die Oberfläche einen seidenmatten Glanz, die natürliche Haptik des Holzes bleibt aber bestehen. Das Ölen von Holzmöbeln ist ganz leicht in Eigenarbeit machbar. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass das Möbelstück nicht zuvor auf eine andere Art, wie zum Beispiel mit Lack, behandelt wurde. Bereits geölte Stücke können jedoch erneut aufgefrischt werden.
Dafür einfach die Oberfläche des Möbelstücks reinigen und abschleifen. Geschliffen wird in Faserrichtung. Für den letzten Schleifgang sollte Schleifpapier mit einer sehr feinen Körnung verwendet werden, um eine glatte Oberfläche zu erzielen. Vor dem Ölen muss der Schleifstaub gründlich von der Oberfläche beseitigt werden. Das Öl kann mit einer Lackrolle oder einem weichen → Tuch (z. B. Baumwolle oder Leinen) verteilt werden, bis die Oberfläche leicht feucht aussieht. Nun das Öl etwa eine Viertelstunde einziehen lassen und Überschüsse abwischen. Das Möbelstück über Nacht trocknen lassen und den Vorgang am nächsten Tag (je nach Bedarf) wiederholen. Jedoch ist nicht jedes Öl für die Behandlung von Holzmöbeln geeignet: Öle aus dem Fachhandel sind dabei empfehlenswert, Speiseöle eignen sich hingegen nicht. Das Ölen kann im Bedarfsfall wiederholt werden. Um den Schutz zu erhalten, sollte man seinen Holzmöbeln ein- bis zweimal pro Jahr eine neue Ölschicht gönnen.
Doch trotz der schützenden Ölschicht sind die Möbel nicht vollkommen
vor (eventuellen) Verschmutzungen und Abnutzungserscheinungen geschützt.
Hier ist die richtige Pflege entscheidend.
Leichter Schmutz und kleinere Flecken lassen sich meist mit einem leicht
feuchten Tuch entfernen. Anschließend mit einem
trockenen Tuch nachwischen, um sicher zu gehen, dass das
Möbelstück auch wirklich trocken ist. Für die Reinigung sind
beispielsweise Tücher aus Baumwolle, Leinen, Zellulose oder
Mikrofasertücher mit PVA-Beschichtung geeignet. Mikrofasertücher können
durch ihre abrasive Wirkung Kratzer in der Oberfläche hinterlassen. Wird
zu fest über die Oberfläche älterer Möbelstücke gerieben, können
unschöne Farbunterschiede auf dem Holz auftreten. Deshalb gilt auch hier
zunächst an einer unauffälligen Stelle zu testen, bevor an der
sichtbaren Oberfläche Hand angelegt wird. Lässt sich der Fleck auf diese
Weise nicht entfernen, bieten sich pH-neutrale
„Neutralreiniger“ an. Das → Reinigungsmittel sollte niedrig dosiert werden.
Starke Verschmutzungen, Dellen oder Kratzer können abgeschliffen und mit
einer neuen Ölschicht wieder versiegelt werden. Staub sollte besser mit
einem → Staubwedel, → Staubbesen oder -tuch entfernt werden.
Um lange Freude an seinen geölten Holzmöbeln zu haben, sollte man darauf achten, Verschmutzungen gar nicht erst entstehen zu lassen. Flaschen und Gläser, an denen sich Flüssigkeitstropfen bilden können, sollten nur mit Untersetzern auf den Tischen abgestellt werden. Direkte Sonneneinstrahlung kann dazu führen, dass Holz nachdunkelt. Aus diesem Grund ist die richtige Platzierung des Möbelstücks im Raum entscheidend. Sollte es doch einmal zu einer Verfärbung kommen, kann die entsprechende Stelle abgeschliffen und neu geölt werden. Generell sollten Verschmutzungen sofort entfernt werden, damit sie gar nicht erst zum Problem werden können.
Besonders beliebt sind Holzmöbel auf der Terrasse oder im Garten. Dort sind sie natürlich Wind, Regen und Kälte ausgesetzt und benötigen deshalb besondere Pflege. Dabei gibt es zwar Unterschiede zwischen den verschiedenen Holzarten, doch mit der richtigen Pflege können alle Hölzer draußen zum Einsatz kommen. Egal, aus welchem Holz die Gartenmöbel gefertigt sind, man sollte sie vor und nach der Gartensaison einer Grundpflege unterziehen, zum Beispiel durch ein gründliches Abwischen mit einer Seifenlauge. Aggressive Pflegemittel sollten vermieden werden und es sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Flüssigkeit verwendet wird. Mit besonderen Pflegeölen für Garten- und Terrassenmöbel kann schließlich einer Farbveränderung durch die starke, direkte Sonneneinstrahlung vorgebeugt werden. Mit Herbstanfang sollten die Gartenmöbel dann bis zur nächsten Saison trocken zwischengelagert werden.
Möbelpflege und Holzpflege Ratgeber. Zugriff am 31.05.2024
Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit
allnatura entstanden.
[1] Holz-Zentralblatt Nr. 147 (2000): Antibakterielle Eigenschaften von Holz beachtenswert.
Zugriff 1.9.2017
[2] Dr. Alexandra Makulla (2001): Antibakterielle
Wirkung von Holz nachgewiesen. Herausgeber: Informationsdienst
Wissenschaft e. V. (idw). Zugriff 1.9.2017