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Fotografie: Andy Miccone |
Meerschweinchen sind gesellige, friedliche Tiere, die durch diese Eigenschaften ein beliebtes Haustier insbesondere für Kinder geworden sind. Ursprünglich stammen sie aus Südamerika, kamen aber bereits 1540 nach Spanien. Meerschweinchen sollten möglichst in kleineren Gruppen oder zu zweit gehalten werden.
Der Käfig sollte viel Platz zum Laufen und Aufrichten bieten. Zur
Grundausstattung gehören eine Heuraufe, zwei Futternäpfe (einen für
Trocken- und einen für Frischfutter) oder Futterspender, für jedes Tier
ein Schlafhäuschen und eine Wasserflasche. Im Angebot sind sogenannte
Nippelflaschen. Sie werden kopfüber in den Käfig gehängt. An einer
Kunststoffflasche ist eine Metallröhre befestigt, die durch eine
Metallkugel verschlossen ist. Drückt das Meerschweinchen die Kugel mit
der Zunge nach hinten, läuft Wasser aus der Öffnung. Kennen die Tiere
eine solche Flasche nicht, müssen sie erst daran gewöhnt werden. Ein Weg
ist die Flasche an die Schnauze zu halten, mit dem Finger die Kugel
etwas zurückzuschieben und einen Tropfen Wasser auf die Schnauze fließen
zu lassen. Alternativ kann ein Napf mit Wasser hingestellt werden.
Für den gesamten Käfig kann Kleintierstreu oder pelletiertes Stroh
verwendet werden. Meerschweinchen suchen sich meist eine Ecke zum
Pieseln aus. Für diese Ecken gibt es Einstreu aus Ton, das den Urin
aufsaugt. Das Tonstreu dient als Untergrund, darüber wird Heimtierstreu
gegeben. Das große Geschäft wird im Käfig verteilt.
Als schöne Ergänzung zur Einrichtung werden frische Zweige empfohlen, an
denen die Tiere knabbern können. Geeignet sind ungespritzte Zweige von
Buchen, Pappeln, Erlen, Weiden oder Haselnusssträuchern. Ebenfalls
verwendet werden können dünne Zweige von Obstbäumen (Kern- oder
Steinobst).
Meerschweinchen habe eine Eigenschaft, um die sie einige Menschen
beneiden würden: Die Zähne wachsen beständig. Das erfordert aber, dass
die Tiere genug zum Knabbern haben, damit die Zähne abgenutzt werden.
Optimal ist ballaststoffreiche Kost wie Heu und Grünfutter, durch die
Meerschweinchen weniger Gewicht zulegen. Zusätzlich gibt es fertige
Mischungen aus gepresstem, getrocknetem Grünfutter (Pellets),
Getreidekörnern und -flocken sowie getrocknetem Gemüse.
Neben Trocken- und Grünfutter sollten die Meerschweinchen noch ergänzend
frisches Futter erhalten. Da für Kleintiere auch geringe
Schadstoffmengen große Gesundheitsrisiken bergen können, sollten
ausschließlich Obst und Gemüse aus biologischem Anbau verfüttert werden.
Wer Spaß und Lust hat, kann auch → Kräuter im eigenen Garten oder auf dem Balkon
ziehen. Allerdings sollten die Kräuter nur dann verwendet werden, wenn
sie abseits einer großen Straße standen. Als Frischfutter können
beispielsweise Paprikaschoten, Äpfel, Birnen, Wassermelone, Fenchel,
Erdbeeren, Petersilienwurzel, Möhren oder schwarze Johannisbeere
verfüttert werden. Waschen Sie das Obst und Gemüse vor dem Verfüttern
mehrmals mit Wasser ab, schälen es und schneiden es eventuell klein.
Ebenfalls aus dem eigenen Garten können Löwenzahnblätter, Rotklee,
angetrocknete Brennnesseln, Kamille, Kresse, Pfefferminze, Gänseblümchen
und Ringelblume gegeben werden.
Die Ecke, die von den Meerschweinchen zum Pieseln genutzt wird, sollte täglich gereinigt werden. Zum Entfernen des Einstreus können Sie eine Kunststoffschippe verwenden. Wechseln Sie das gesamte Einstreu aus dem Käfig ein- bis zweimal wöchentlich, je nachdem wie viele Meerschweinchen in dem Käfig untergebracht sind. Die Bodenwanne und die Einrichtung können mit heißem Wasser ausgewaschen werden. Hartnäckige Urinspuren lassen sich mit einer leichten Essigwasserlösung entfernen. Jedoch müssen Sie danach die behandelten Flächen sorgfältig mit Wasser abspülen. Das Trinkwasser wird täglich gewechselt und nicht gefuttertes Frischfutter spätestens abends aus dem Futternapf entfernt und die Futternäpfe gesäubert.
Auch ein großer Käfig bietet nicht so viel Bewegungsmöglichkeiten wie ein Stück Garten oder ein Raum in der Wohnung. Möchten Sie die Meerschweinchen frei in der Wohnung laufen lassen, müssen Sie vorher eventuelle Gefahrenquellen beseitigen: Eine Idee ist Reis- oder Kokosmatten auf glatte Böden oder Teppichen mit einem hohen Flor zu legen. Nach dem Auslauf können Sie die Matten reinigen und wieder zusammenrollen. Achten Sie darauf, dass keine Stromkabel frei herumliegen, die Blumen nicht angeknabbert werden können und keine Flüssigkeiten (Blumenvasen, Reinigungsmittel, Alkohol) in erreichbarer Höhe stehen, so dass die Tiere sie aus Versehen trinken könnten. Ebenso wie bei Kleinkindern muss darauf geachtet werden, dass keine Kleinteile herumliegen, die verschluckt werden könnten. Hitze abgebende Gegenstände wie Kerzen, Heizlüfter oder ähnliches sollten ausgeschaltet bzw. nicht erreichbar sein. Über eine Rampe können die Tiere anschließend wieder in den Käfig zurückkehren.
Tierhaar lassen sich mit einem → Staubsauger mit Bürstaufsatz oder auch einem Fusselroller entfernen. Es gibt auch Bürsten mit Gummiborsten die sich zur Reinigung → textiler Flächen, wie Stoffen, Polstermöbel und Teppichen eignen.
Die
richtige Reinigung des Meerschweinchenkäfigs. Heike Brzezina
Wie viel / Wie oft / Käfig Reinigung? Tipps?
Schweinchenwelt. Der Meerschweinchenratgeber
Peter Beck, Angela Beck: Meine Meerschweinchen. Stuttgart 2008