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Aquarien gibt es mit Meer- und Süßwasser, wobei die Pflege eines Süßwasseraquariums deutlich leichter ist. Liebhaber schaffen aus einem Aquarium eine wahre Augenweide mit farbenprächtigen Fischen und üppigen Pflanzen. Dazu gibt es eine schier unbegrenzte Auswahl an dekorativen Elementen, die von größeren Steinen, Wurzeln und Schatzkisten, über Skelette, Amphoren bis zu kleinen Schiffswracks reicht. Zur Grundausrüstung gehört ein Becken mit Deckel und Beleuchtung, einer Heizung und einem Filter, durch den das Wasser gesäubert wird. Die Becken gibt es in ganz unterschiedlichen Größen, eine beliebte Standardgröße ist 80×40×40 cm mit einem Volumen von 128 Litern. Damit die Fische nicht aus dem Becken springen und nicht zu viel Wasser verdunstet, wird es mit einem Deckel abgedeckt. Hierzu kann eine einfache Glasplatte dienen, in vielen Fällen wird aber eine Kunststoffabdeckung gewählt, in der eine oder zwei Leuchtstofflampen integriert sind.
Da Fische häufig aus tropischen Gewässern stammen, muss das Wasser angewärmt werden. Hierzu gibt es Heizungen, deren Leistung an die Füllmenge des Aquariums angepasst werden muss. Es gibt Stabheizungen mit eingebautem Thermostat, die mit Saugnäpfen an der Glasscheibe befestigt werden, oder auch Bodenheizungen. Eine Variante der am Boden des Aquariums verankerten Heizung ist die Kabelheizung, während eine Heizmatte unterhalb des Aquariums liegt und das Wasser über die Glasplatte und die Kiesschicht hinweg beheizt. Die Temperatur sollte ständig mit einem Thermometer überwacht werden.
Im Filter wird das Wasser mechanisch und biologisch gereinigt. Eine Pumpe saugt das Wasser aus dem Aquarium an (Abbildung 1). Damit keine Fische oder Schnecken angesaugt werden, steckt ein Ansaugkorb über dem Rohr. Danach fließt das Wasser durch den Filter und sprudelt anschließend zurück in das Aquarium.
Für den Fischnachwuchs sind die Schlitze im Ansaugkorb oft zu weit, sie dringen durch die Öffnungen hindurch. Deshalb gibt es zum Ablaichen und die Aufzucht der Jungen extra Ablaichkasten und Aufzuchtstation. |
Der Filter kann mit unterschiedlichem Filtersubstrat befüllt sein. Zunächst werden groben Verschmutzungen in einer Lage aus Zeolith und/oder Keramikringen entfernt. Die große Oberfläche der Steine ermöglicht die Ansiedlung von Bakterien, die das Wasser von schädlichen Stoffen befreit. In der darauf folgenden Filterwatte bleiben feine Schwebeteilchen hängen. Filter können innerhalb des Aquariums (Innenfilter) oder außerhalb (Außenfilter) liegen. Innenfilter haben den Nachteil, dass sie im Aquarium viel Platz wegnehmen. Außenfilter können dagegen in einen Schrank unterhalb des Aquariums gestellt werden, wo er einerseits nicht gesehen und das Geräusch der Pumpe gedämmt wird. Undichtigkeiten an den Schlauchverbindungen können allerdings Schäden an dem Möbel führen.
Abbildung 1: Schema eines Aquariums
Variante: Statt das Wasser über ein Rohr anzusaugen, kann auch ein Bodenfilter installiert werden. Er besteht aus einem Gitter, auf der Kies geschichtet wird. Das Wasser wird mit einer Pumpe durch den Kies angesaugt, der als biologischer Filter wirkt, und fließt danach zurück in das Becken. Bodenfilter werden selten verwendet.
Die Beleuchtung sorgt dafür, dass die Fische einen regelmäßigen Tag- und Nachtrhythmus haben und die Pflanzen Licht bekommen. Das An- und Ausschalten der Leuchtmittel wird über eine Zeitschaltuhr geregelt. Es ist nicht empfehlenswert das Aquarium vor ein Fenster zu stellen, weil dann Algen zu schnell wachsen.
Der Grund des Bodens kann mit Quarzkies in unterschiedlichen Größen oder kleineren Kieseln abgedeckt werden. Verwendeten Sie möglichst abgerundeten Kies, damit sich die Fische nicht verletzen. Im Boden lassen sich die Wasserpflanzen verankern oder an einem Holzstück befestigen. Andere schweben frei im Wasser oder an der Wasseroberfläche. Die Rückwand wird häufig mit einem Bild (z. B. einer Unterwasserlandschaft) dekoriert.
Um die Fische aus dem Aquarium zu entnehmen, wird ein Kescher benötigt. Für einen Teilwasserwechsel brauchen Sie außerdem einen transparenten Schlauch und einen Wassereimer. Alle Utensilien, die für die Fische verwendet werden, sollten nicht mit Reinigungsmittel behandelt werden, da unter Umständen Rückstände davon an den Oberflächen zurückbleiben. Um die Scheiben von Algenbewuchs zu befreien, gibt es Algenmagneten und Klingenreiniger. Sie können auch einen nicht kratzenden Reinigungsschwamm verwenden. Spülen Sie diesen vor der ersten Benutzung sorgfältig aus.
In der Zoohandlung wird für die verschiedenen Fischarten angepasstes Trockenfutter als Flocken und Tabletten angeboten. Dieses Futter sollte in einer lichtundurchlässigen Verpackung gelagert werden. Neben Trockenfutter gibt es auch Lebendfutter wie Salinenkrebschen, Mückenlarven oder Wasserflöhe. Wer keine Möglichkeit hat Lebendfutter zu kultivieren kann es auch tiefgefroren in der Zoohandlung erwerben. Einigen Fischarten (z. B. lebend gebärenden Zahnkarpfen) sollte zwischendurch auch pflanzliche Kost wie ein Stück Salatgurke, Banane oder Erdbeere angeboten werden. Füttern Sie eher mehrmals täglich (optimal ist morgens, mittags, abends) und dafür kleinere Portionen. Das Futter sollte innerhalb von zwei bis drei Minuten gefressen sein. Überschüssiges Futter verunreinigt das Wasser und mindert die Wasserqualität.
Das Wasser in einem Aquarium verschmutzt mit der Zeit. Die Ausscheidungen sammeln sich am Boden und sorgen dafür, dass die Wasserqualität sinkt.
Die organischen Substanzen werden im Wasser zu Ammonium und Ammoniak umgewandelt. Im Filter setzen Bakterien das Ammonium und Ammoniak über giftiges Nitrit zu Nitrat (Nitrifikation) um, bei diesem Umwandlungsprozess wird Sauerstoff verbraucht. Der Nitratgehalt des Wassers wird beim Teilwasserwechsel reduziert. |
Deshalb sollte bei kleineren Becken (bis 250 Liter) einmal
wöchentlich und bei größeren Becken alle zwei Wochen 1/4 bis 1/3 des
Wassers ausgetauscht werden. Sie benötigen hierfür den Schlauch, einen
Wassereimer und eventuell eine Unterlage für den Eimer, falls das
Aquarium in einem Zimmer mit einem feuchtigkeitsempfindlichen Boden
steht. Schalten Sie zunächst die Heizung und die Beleuchtung aus, indem
Sie den Netzstecker ziehen. Entfernen Sie dann die Abdeckung. Nun können
Sie mit einem Algenmagneten oder einem Klingenreiniger die Scheibe von
innen von Algen befreien.
Um das Wasser aus dem Becken zu lassen, stecken Sie den Schlauch mit
einem Ende in das Becken, saugen an der anderen Seite an, und wenn ein
Teil des Schlauchs sich mit Wasser gefüllt hat, verschließen Sie das
Ende mit Ihrem Daumen, halten das Schlauchende in den Eimer, entfernen
den Fingern und lassen dann das Wasser in den Eimer laufen. Achten Sie
darauf, dass nicht versehentlich einen Fisch angesaugt wird.
Möchten Sie darüber hinaus den Kies am Boden reinigen, stecken Sie eine
Mulmglocke (Abbildung 2) auf den Schlauch. Es funktioniert auch mit
einem größeren Trichter.
Abbildung 2: Schlauch mit Mulmglocke
Die Mulmglocke (oder der Trichter) wird in den Kies gesteckt, das
Wasser wirbelt den Kies auf und der darin gesammelte Schmutz strömt
zusammen mit dem Wasser in den Eimer.
Statt anzusaugen, können Sie auch das gegenüberliegende Ende des
Schlauches mit einem Finger schließen, die Mulmglocke (oder Trichter)
mit Wasser füllen, hochhalten, bis sich der Schlauch mit Wasser füllt,
den Trichter wieder in das Becken stecken und dann das gegenüberliegende
Ende in den Eimer stecken und den Finger loslassen.
Ist ausreichend Wasser rausgelaufen, wird das fehlende Wasser wieder
aufgefüllt. Achten Sie darauf angewärmtes Wasser zu nehmen. In vielen
Fällen kann einfaches Leitungswasser verwendet werden. Enthält das
Wasser jedoch Chlor, Kupfer (eine Trinkwasseranalyse erhalten Sie beim
Wasserwerk z. B. Stadtwerke
Essen) oder andere für Fische oder Pflanzen schädliche Stoffe,
bereiten Sie das Wasser mit einem mit Aufbereitungsmittel auf, wie in
der Gebrauchsanweisung beschrieben ist. Bei zu hoher Wasserhärte kann
das Wasser enthärtet werden. Die benötigte Wasserhärte ist abhängig von
den eingesetzten Fischen, in der Regel sollte die Karbonathärte zwischen
3-10 °dH liegen. Schütten Sie das Wasser langsam in das Becken,
damit kein Kies aufgewirbelt wird. Hierfür ist eine saubere Gießkanne
geeignet, deren Wasserstrahl Sie über die Hand oder einen Teller fließen
lassen. Trocknen Sie nun Ihre Hände, setzen danach die Heizung und die
Beleuchtung in Gang und decken das Aquarium wieder ab.
Überprüfen Sie regelmäßig den pH-Wert des Wassers. Hierfür gibt es spezielle Teststreifen, die in das Wasser gehalten werden. Nach einer bestimmten Zeit (siehe Gebrauchsanweisung) wird die Farbe des Teststreifens mit einer Farbskala verglichen. Jede Farbe ist einem pH-Wert zugeordnet. Je nach der Herkunft der Fischart muss das Wasser einen anderen pH-Wert haben. Für viele Arten ist ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 gut geeignet. Einige Buntbarsche bevorzugen höhere pH-Werte zwischen 7,5 und 8,5. Ist das Wasser zu sauer oder zu basisch, sollte ein Teilwasserwechsel durchgeführt werden.
Achten Sie darauf, dass immer das Wasser fließt. Ist die Pumpe ausgefallen und wissen Sie nicht, wie lange sie gestanden hat, schalten sie diese nicht einfach wieder an. Wenn das Wasser nicht beständig den Filter durchströmt, gelangt auch kein Sauerstoff in den Filter. Ist die Pumpe längere Zeit ausgefallen, kann es sein, dass Ammonium und Ammoniak nicht vollständig in Nitrat umgewandelt ist. Beim Anschalten der Pumpe kann unter Umständen giftiges Nitrit in das Becken gelangen. Säubern Sie deshalb zunächst den Filter und schließen ihn danach wieder an den Wasserkreislauf.
Jeden Monat sollte das Filtersubstrat insbesondere die Filterwatte und -schwämme gesäubert werden. Verwenden Sie hierfür maximal lauwarmes Wasser, damit die Bakterien nicht abgetötet werden. Etwa alle drei Monate können Sie den Pumpkopf des Filters sauber machen.
Neben den Fischen brauchen auch → Pflanzen regelmäßig Nährstoffe. Hierfür gibt es spezielle Düngertabletten, die in regelmäßigen Abständen in den Boden gesteckt werden.
FirstFish.de: Bodenfilter.
Zugriff am 25.8.2018
Infos rund um das Aquarium: Die laufende
Pflege des Aquariums. Zugriff am 25.8.2018
Hoose & Stab Vertriebs GmbH: Wasserwechsel.
Zugriff am 10.8.2017
Michael Kempkes, Chris Lukhaup: Guppy, Platy, Molly. München 2010
Peter Beck, Angela Beck: Aquarium. Fische & Pflanzen, Einrichtung
und Pflege. Stuttgart 2007
Claus Schaefer: Grundkurs Aquaristik. Bonn 2007