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Pflanzen verbrauchen mit der Zeit, die in der Erde zur Verfügung stehenden Nährstoffe. Einige Gewächse nehmen durch ein ausgesprochen intensives Wurzelwachstum den gesamten Blumentopf in Beschlag, sodass nach wenigen Jahren von dem ursprünglich vorhandenen Substrat kaum etwas übrig bleibt. Grünlilien, Clivia und Zierspargel bilden umfangreiche Wurzelballen aus, sie müssen deshalb häufiger umgetopft werden, als der Bogenhanf (Sanseveria) oder der Gummibaum mit ihrem eher bescheidenen Wurzelwachstum. Bei Pflanzen mit geringem Wurzelwachstum ist empfehlenswert beim Umtopfen keinen größeren Topf zu verwenden, sondern nur von Zeit zu Zeit das Substrat zu erneuern. Das Umtopfen von Pflanzen muss demnach an die unterschiedlichen Pflanzen angepasst werden. Eine gute Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr, wenn aber der Topf zu klein oder gar zerbrochen ist, müssen die Pflanzen auch schon vorher einen neuen Topf bekommen.
Die meisten Pflanzen im Handel werden in Kunststofftöpfen angeboten.
Kunststofftöpfe haben den Vorteil, dass die elastisch sind und zum
Lockern der Erde eingedrückt werden können. Darüber hinaus lassen sich
Kunststofftöpfe leicht auswaschen. Allerdings vergrößern die
Kunststofftöpfe unsere sowieso schon erheblichen Müllberge. Tontöpfe
sind zunächst hübsch anzusehen, dies verändert sich jedoch mit der Zeit.
Denn durch die poröse Struktur der Töpfe verdunstet das Wasser an der
Oberfläche und hinterlässt unschöne Kalkablagerungen. Wie im Kapitel → Kühlschrank
erwähnt erzeugt die Wasserverdunstung Kälte, Pflanzen dagegen mögen
zumeist "warme Füße". Außerdem müssen durch die Verdunstung Pflanzen in
Tontöpfen etwas mehr gegossen werden, als in Kunststofftöpfen.
Tontöpfe sind etwas schwerer als Kunststofftöpfe, diese Eigenschaft ist
Vorteil und Nachteil zugleich. Große Töpfe sind dadurch beschwerlicher
zu transportieren, können aber durch ihr Gewicht nicht so leicht kippen.
Ist geplant die Tontöpfe auch im Winter draußen stehen zu lassen,
sollten Sie sich erkundigen, ob sie Frost aushalten. Die Wahl des
Materials wird am Ende nicht nur von den persönlichen Vorlieben, sondern
auch durch die Verfügbarkeit bestimmt.
Sie haben noch alte Tontöpfe? Dann können Sie diese ohne Weiteres wiederverwenden. Sollten Sie bedenken wegen eventueller Schimmelpilze oder anderer Mikroorganismen haben, können Sie kleinere Töpfe zum Desinfizieren eine halbe Stunden bei 200 °C in den Ofen stellen oder 10 Minuten abkochen. Verkrustungen lassen sich mit einer Wurzelbürste oder Spülschwämmen und viel Wasser entfernen. Sollten Sie die Arbeiten in einer Badewanne durchführen wollen, legen Sie ein Handtuch oder Ähnliches darunter, um die Oberfläche der Wanne nicht zu zerkratzen. Tontöpfe sollten vor dem Bepflanzen ordentlich gewässert werden, damit den neu eingesetzten Pflanzen nicht zu viel Wasser entzogen wird.
Zum Umtopfen benötigen Sie:
Eine Unterlage als Schutz vor Verschmutzungen. Infrage kommt altes Zeitungspapier, Kunststofftüten oder Folie. Sie können auch in einer Kunststoffwanne arbeiten. Am einfachsten ist es, wenn ein Tisch außerhalb der Wohnung zur Verfügung steht, an dem gearbeitet und herabfallende Erde problemlos beseitigt werden kann.
Ein neuer Topf, dessen Durchmesser 2 bis 4 cm größer als der alte Topf ist.
Rosenschere
Handschuhe
Erde
Tonscherben, Kies oder Blähtonkügelchen
Pflanzen durch Klopfen z. B. an der Tischkante aus dem alten Topf
herauslösen. Bei Kunststofftöpfen kann von außen der Topf
zusammengedrückt (Abbildung 3) und so der Ballen gelöst werden.
Drehen Sie den Topf auf den Kopf und holen sie die Pflanze aus dem alten
Topf (Abbildung 4). Lässt sich auch mit der größten Mühe der
Wurzelballen nicht aus dem Topf holen, zerschlagen Sie den alten Topf,
bzw. schneiden ihn mit einer stumpfen Schere auseinander. Entfernen Sie
nun mit den Fingern die alte Erde. Erdreste lassen sich entfernen, indem
sie den Wurzelballen gegen die Handinnenflächen oder eine andere Fläche
klopfen. Haben sich die Wurzeln im Randbereich des Topfes bereits
verfilzt oder bilden eine feste Spirale können sie mit einer stumpfen
Schere auseinandergezogen werden. Bei Pflanzen mit starkem
Wurzelwachstum wie Grünlilien können die Wurzeln zurückgeschnitten
werden. Gehen Sie dabei aber nicht zu radikal vor, verkleinern Sie den
Wurzelballen um maximal 2-3 cm. Ein zu starker Rückschnitt kann die
Pflanze beschädigen.
Den neuen Topf mit Tonscherben, Kiesel oder Blähtonkügelchen als
Unterlage füllen (Abbildung 2). Diese Drainage sorgt dafür, dass
das Wasser ungehindert ablaufen kann und sich keine Staunässe im Topf
bildet. Darüber kommt eine Schicht Erde. Bei Kunststofftöpfen mit vielen
kleinen Abflusslöchern benötigen Sie keine Unterlage, sie schadet aber
auch nicht. Sind keine Löcher vorhanden, bohren Sie einfach selbst
welche in den Boden.
Setzen Sie nun die Pflanze in den Topf, füllen rundherum mit Erde auf
und drücken Sie die Erde an (Abbildung 5). Darüber kommt eine
lockere Schicht Erde. Lassen Sie am oberen Rand etwas Platz, damit die
Pflanze gegossen werden kann. Für diesen Gießrand reichen im Allgemeinen
1-2 cm Abstand bis zum oberen Topfrand. Anschließend mit lauwarmem
Wasser angießen und eventuell noch Erde auffüllen.
Abbildung 1: Material zum Umtopfen
Abbildung 2: Tonscherben als Unterlage einfüllen
Abbildung 3: Topf von außen eindrücken und Wurzelballen lösen
Abbildung 4: Pflanze entnehmen
Abbildung 5: Topf am Rand mit Erde auffüllen und andrücken
Blauer Engel: Umweltfreundliche Recyclingkunststoffe (DE-UZ 30a). Zugriff am 31.05.2024
Umtopfen
- Der Grüne Daumen. Pflanzenfreunde.com
Karlheinz Jacobi: Das farbige Hausbuch der Zimmerpflanzen. 1984
Mascha Schacht: Balkon Basics. Stadtgärtnern für Anfänger. 2015
Wir danken Frau Fechner für die freundliche Unterstützung ( https://www.rosenbaumschule.com/)