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und anderswo
Urban gardening ist zurzeit in aller Munde. Die Fans der Idee begrünen
mitten in der Stadt ungenutzten Platz, sei es mit Pflanzen zum Essen
oder als Augenweide, in Töpfen, Dosen, Flaschen oder wo immer man Platz
findet. In manchen Städten wurden so aus trostlos anmutenden
Baumscheiben, Blumenkübeln oder Mauern wahre Blütenmeere oder
Gemüse-Gärten.
Wenn Sie einen Balkon Ihr eigen nennen, lässt dieser sich in eine grüne
Oase verwandeln. Auch wenn nur wenig Platz vorhanden ist, können Sie mit
Fantasie und wenig Material einen eigenen hängenden Garten einrichten.
Als Pflanzgefäß eignen → Blumentöpfe aus Ton, Kunststoff oder Metall, aber
auch lebensmittelechte Kunststoffflaschen oder Eimer. Kunststoff hat den
Vorteil, dass Sie leicht Löcher hineinbohren können.
Pflanzen können, anders als Menschen, nicht von sich aus den Standort
wechseln. Wenn es ihnen zu heiß wird, müssen sie stehen bleiben und
gehen im schlimmsten Fall ein. Deshalb sollten Sie vor dem Anpflanzen
über die Standortbedingungen nachdenken. Liegt der Balkon zur Südseite
und scheint im Sommer die pralle Sonne auf den Balkon, oder ist er nach
Osten gerichtet und wird mittags nicht direkt von der Sonne beschienen?
Vielleicht wird im Sommer der Balkon aber auch von davor stehenden
Bäumen beschattet. Je nach Sonneneinstrahlung, Ihren Möglichkeiten die
Pflanzen zu gießen und Ihrem Geschmack entscheiden Sie sich für die
passenden Pflanzen. Ebenso wie bei Zimmerpflanzen sind für die Südseite
eher Pflanzen aus südlichen Gefilden geeignet, wie die
Stacheldrahtpflanze (Calocephalus brownii) aus Australien,
Geranien (Pelargonium spec.) aus Südafrika oder Dahlien (Dahlia)
aus Südamerika. Aber auch Lavendel, schwarzäugige Susanna oder
Sonnenblumen stehen gerne warm.
An der Nordseite ist es deutlich kühler und es gibt keine direkte
Sonneneinstrahlung, weshalb Sie auch seltener gießen müssen. Im Schatten
wachsen hervorragend Pflanzen, die in der Natur im Unterholz zu finden
sind, wie Farne, Efeu (Hedera helix) oder die gewöhnliche
Goldnessel (Lamium galeobdolon). Ebenfalls im Schatten wachsen
Waldsteinien (Waldsteinia), Eisenhut (Aconitum)
diverse Anemonen oder Glockenblumen. Lassen Sie sich beraten, welche
Pflanzen für Ihren Balkon und die zur Verfügung stehenden Pflanzgefäße
geeignet sind.
Neben dem Standort müssen Sie bei der Planung noch den Platz auf dem Balkon berücksichtigen. Wo können Pflanzen stehen? Wenn Sie sich gerne auf dem Balkon aufhalten und deshalb einen Tisch mit Stühlen darauf stellen möchte, verzichten Sie vielleicht lieber darauf auch noch Töpfe auf den Boden zu stellen. Soll der Balkon dagegen einzig als Blumenparadies dienen, können die Pflanzen mehr Raum einnehmen. Für die Wahl der Pflanzen ist auch noch ausschlaggebend, wie groß die vorhandenen Töpfe und Blumenkästen sind. Bei der Farbwahl sollten Sie abgesehen von Ihrem Geschmack auch berücksichtigen, dass die Farben zu den vorhandenen Möbeln und Dekorationsgegenständen passen.
Sie benötigen:
Eine Unterlage als Schutz vor Verschmutzungen, zum Beispiel altes Zeitungspapier, Kunststofftüten oder Folie. Am einfachsten ist es, wenn ein Tisch außerhalb der Wohnung zur Verfügung steht, an dem gearbeitet und herabfallende Erde problemlos beseitigt werden kann.
Pflanzgefäß wie Blumentopf, Pflanzschale oder Blumenkasten. Tontöpfe sollten vor dem Bepflanzen ordentlich gewässert werden, damit den neu eingesetzten Pflanzen nicht zu viel Wasser entzogen wird.
Rosenschere
Schaufel
Handschuhe
Erde
Tonscherben, Kies oder Blähtonkügelchen
Orden Sie zunächst die Pflanzen noch in den Töpfen nach Ihren Wünschen
an (Abbildung 1). So können Sie sehen, ob Ihnen die
Zusammenstellung gefällt und die Pflanzen ausreichend Platz haben, um
sich auszubreiten.
Füllen Sie in Tontöpfe oder Schalen eine Schicht aus Tonscherben, Kies
oder Blähtonkügelchen als Unterlage. Möchten Sie die Bepflanzung im
Herbst aus dem Topf entfernen, können Sie eine Lage wasserdurchlässiges
Vlies darüberlegen. Anschließend kommt eine Lage Erde darüber. Lockern
Sie den Wurzelballen der Pflanze durch Zusammendrücken des
Kunststofftopfes oder bei Tontöpfen durch Klopfen z. B. an der
Tischkante. Bei Kunststofftöpfen kann von außen der Topf
zusammengedrückt und so der Ballen gelöst werden. Drehen Sie dann den
Topf auf den Kopf und entnehmen Sie die Pflanze. Lässt sich wie in
unserem Beispiel die Pflanze nicht entnehmen, weil die Wurzeln bereits
durch die Löcher im Topfboden gewachsen sind, schneiden Sie den Topf mit
einer stumpfen Schere auf (Abbildung 2). Setzen Sie die Pflanzen in
die Pflanzschale / Blumenkasten oder Topf, füllen Sie mit Erde auf und
drücken Sie diese an. Danach geben Sie noch etwas lose Erde darüber und
gießen zum Schluss die Pflanzen.
Möchten Sie einen bereits mit Erde gefüllten Blumenkübel bepflanzen, lockern Sie die Erde etwas auf und heben Löcher für die Pflanzen aus. In die Löcher werden die Pflanzen eingesetzt (Abbildung 3), mit Erde aufgefüllt, angedrückt (Abbildung 4) und etwas lockere Erde darübergegeben. Zum Schluss wieder die frisch eingesetzten Pflanzen gießen.
Abbildung 1: Probieren Sie zunächst die Anordnung der Pflanzen
Abbildung 2: Lässt sich der Topf nicht abziehen, schneiden Sie ihn auf
Abbildung 3: Setzen Sie die Pflanze in die Erde
Abbildung 4: Erde auffüllen und andrücken
Abbildung 5: Die restlichen Pflanzen einpflanzen
Abbildung 6: Pflanzen angießen
Geranien
- Pelargonium spec. Storchschnabelgewächse. Botanikus
Leucophyta brownii - Stacheldrahtpflanze,
Bonanzagras, Geisterstrauch, Calocephalus brownii.
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Mascha Schacht: Balkon Basics. Stadtgärtnern für Anfänger. 2015