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Schaben

Trotzdem das Insektensterben von vielen beklagt wird, werden die meisten Menschen auf Schaben sehr gut verzichten können. Die Schaben gehören zu den ältesten Insektenordnungen, die auf der Erde existieren. Schaben sind Allesfresser, können sich also sowohl von tierischer, als auch von pflanzlicher Kost ernähren. Neben Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst, Backwaren, Milchprodukten und Süßwaren fressen Schaben auch Küchenabfälle und Speisereste [1].

Schaben auf einem Stein

Photo by Jesper Aggergaard on Unsplash

Es gibt etwa 4.600 Schabenarten [2], von denen aber nur wenige in mitteleuropäischen Behausungen anzutreffen sind. Aus wärmeren Gebieten stammen beispielsweise die Küchenschabe (Blatta orientalis) auch Kakerlake genannt und die Großschabe (Periplaneta americana), die der Mensch über die ganze Welt verschleppt hat. In unseren Wohnungen und Arbeitsstätten finden sie warme Temperaturen, die auch im Winter nicht zu weit absinken [3]. Kakerlaken suchen die Gesellschaft von Artgenossen. Da sie nachtaktiv sind, bekommt der Mensch sie nur selten zu Gesicht. Im Dunkeln orientieren sich die Schaben mithilfe von Duft- und Lockstoffen, durch die die Tiere zueinanderfinden [4, 5].

Die Deutsche Schabe (Blattella germanica) bevorzugt warme und feuchte Räume. Die Deutsche Schabe besiedelt z. B. neben Großküchen, Lagerräume und Backstuben [3] auch Kantinen, Schwimmbäder, Gewächshäuser oder Privathaushalte [6]. Seltener kommt in Deutschland die Braunbandschabe auch Möbelschabe genannt (Supella longipalpa) vor. Sie toleriert weniger feuchte Orte wie beispielsweise Wohnungen, Hotelzimmern, Restaurants und Krankenhäuser [7].
Allen Schaben gemeinsam ist ein mehr oder weniger abgeflachter Körper [3], mit denen sich die oben beschriebenen Arten auch durch sehr schmale Ritzen hindurch bewegen können. Es ist deshalb sehr schwierig, sie am Eindringen in Häuser zu hindern.

Schaben entdecken

Da Schaben sich vorm Menschen verstecken, ist es gar nicht so leicht einen Befall zu erkennen. Es gibt Fallen mit Lockstoffen und Klebestreifen, die Sie an den bevorzugten Schlupfwinkeln (warm, feucht, dunkel) aufstellen können. Mit ihnen lässt sich herausfinden, ob Schaben in den Räumen vorhanden sind, und wenn ja um welche Art es sich handelt [8].

Schädlingsmonitoring

Betriebe sind verpflichtet ein Schädlingsmonitoring durchzuführen. Die Häufigkeit der Begehung muss an die Art des Betriebes und die baulichen Gegebenheiten angepasst werden. Sie können mit dem Monitoring eine Firma beauftragen oder es selbst durchführen. Checklisten für die betriebliche Eigenkontrolle bieten beispielsweise die Industrie- und Handelskammer München (Sie verlassen die Internetseite Onlinehilfe für Lebensmittelhygiene - Checklisten) und die Stadt Bochum (Sie verlassen die Internetseite Schädlingsmonitoring - Betriebliche Eigenkontrolle).

Schaben melden

Schaben sind potenzielle Überträger von Krankheitserregern wie viele Bakterien, Viren und Pilze. In Ställen können Schaben die Maul- und Klauenseuche auslösen. In Großküchen und Krankenhäusern sind Schaben die Ursache vieler Salmonelleninfektionen [9]. Tierische Schädlinge, die Krankheitserreger übertragen können, müssen den zuständigen Stellen (z. B. Ordnungsamt) gemeldet und bekämpft werden [10]. Rechtliche Grundlage sind u. a. § 16 und § 17 des Infektionsschutzgesetzes - IfSG (Sie verlassen die Internetseite Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen [Infektionsschutzgesetz - IfSG]).

Schaben bekämpfen

Schaben sollten nur von Fachkräften bekämpft werden, die sich mit der Biologie der verschiedenen Arten auskennen. In Gemeinschaftseinrichtungen sollten nur solche Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet werden, die vom Umweltbundesamt geprüft und anerkannt sind. Informationen bietet beispielsweise der Deutscher Schädlingsbekämpfer-Verband e. V. (DSV) (Sie verlassen die Internetseite https://www.dsvonline.de/). Neben Köderdosen, werden Sprüh-, Spritz- oder Nebelverfahren eingesetzt [1]. Die benütze Chemie kann Biozide enthalten, die auch für Menschen und Haustiere schädlich sind [11].

Schaben vorbeugen

Beseitigen alle möglichen Schlupfwinkel wie lose Fliesen oder beschädigte Fugen.
Verkleben Sie den Fußbodenbelag sehr gründlich und sorgen Sie dafür, dass im Schwellenbereich der Fußboden versiegelt ist.
Dichten Sie Risse in der Wand oder auch Ritzen an den Türrahmen ab.
Die Rückseite von Kühlschränken bieten ideale Lebensbedingungen für Schaben, weil hier die Temperaturen etwas höher sind. Sorgen Sie deshalb dafür, dass der Kühlschrank etwa 10 cm Abstand von der Wand und 15 cm Anstand vom Fußboden hat. So lässt sich auch der Boden leichter unter dem Kühlschrank reinigen.
Falls Sie Fächer von Schubladen oder Schränken auslegen möchten, verwenden Sie hierfür durchsichtige Folie. So verhindern Sie, dass dunkle Unterschlupfe entstehen.
Wichtig ist Lebensmittel niemals offen, sondern immer in gut verschließbaren Behältern aufzubewahren. Damit Schaben keine Nahrung finden.
Leeren Sie die Abfallbehälter und Papierkörbe täglich.
Lassen Sie kein schmutziges Geschirr über Nacht offen stehen.
Hängen Sie Geschirrtücher und Reinigungstücher nach Gebrauch zum Trocknen auf.
Da Schaben häufig mit Lebensmittelverpackungen wie Kartons aus Wellpappe, oder auch in gebrauchten Elektrogeräten (Kühlschränke, Fernseher, Mikrowellen usw.) eingeschleppt werden, sollte beim Auspacken auf Schaben geachtet werden.

[1, 12]


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Interessante Links

Sie verlassen die Internetseite Bundeszentrum für Ernährung: Vorratsschädlinge. Zugriff am 31.05.2024
Sie verlassen die Internetseite Im Biozid-Portal des Umweltbundesamtes finden Sie wichtige Informationen zu den verschiedenen Schädlingen (mit Abbildung), Lästlingen und Nützlingen. Es wird beschrieben woran sie Sie erkennen und wie sie sich unterscheiden. Schädlinge werden in Gesundheits- und Hygieneschädlinge, Vorratsschädlinge sowie Materialschädlinge unterteilt. Zugriff am 31.05.2024

Quellen

[1] Sie verlassen die Internetseite Berlin.de - Hauptstadtportal des Landes Berlin (2004): Ihr Gesundheitsamt informiert. Hilfe Schaben! Wissenswertes über dieses Insekt. Zugriff am 21.7.2018
[2] George Beccaloni, David C. Eades, Heidi Hopkins: Cockroach Species File Online. Zugriff am 21.7.2018
[3] Sie verlassen die Internetseite Urania Tierreich in sechs Bänden: Insekten, S. 85 ff, 1989
[4] Sie verlassen die Internetseite Deutschlandradio (2015): Insektenforschung. Der Duft der Schaben. Zugriff am 21.7.2018
[5] Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 267. Auflage. 2017
[6] Sie verlassen die Internetseite Dr. Felke – Institut für Schädlingskunde: Deutsche Schabe (Blattella germanica). Zugriff am 21.7.2018
[7] Sie verlassen die Internetseite Dr. Felke – Institut für Schädlingskunde: Braunbandschabe oder Möbelschabe (Supella longipalpa). Zugriff am 21.7.2018
[8] Sie verlassen die Internetseite Berlin.de - Hauptstadtportal des Landes Berlin (2010): Schaben nicht selbst mit Chemie bekämpfen. Zugriff am 21.7.2018
[9] Sie verlassen die Internetseite Ärzte Zeitung (2005): Kakerlaken können viele Erreger übertragen und Allergien auslösen. Zugriff am 21.7.2018
[10] Sie verlassen die Internetseite Landeshauptstadt Düsseldorf: Ratten oder Ungeziefer melden. Zugriff am 21.7.2018
[11] Sie verlassen die Internetseite Umweltbundesamt (2015): Motten, Schaben, Silberfischchen … Zugriff am 21.7.2018
[12] Sie verlassen die Internetseite SWR und WDR - Planet-schule.de (2013): Deutsche Schabe (Blattella germanica). Zugriff am 21.7.2018

Ausführliche Quellenangaben