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Abbildung 1: Schema eines Konidienträgers mit Konidiosporen. |
Erstmals wurde die Art Aspergillus fumigatus von Johann
Baptist Georg Wolfgang Fresenius im Jahr 1863 beschrieben. Aspergillus
fumigatus gehört zur Gattung Aspergillus. Wie alle →Schimmelpilze besteht der
eigentliche Pilz aus farblosen Zellfäden (Hyphen), deren Gesamtheit als
Myzel bezeichnet wird. An diesem Myzel werden die Konidienträger
gebildet, an deren Enden die bei Aspergillus fumigatus
blau-grün gefärbten Konidiosporen liegen (siehe Abbildung 1). Im
Deutschen wird der Schimmelpilz als rauchender Aspergillus bezeichnet.
Diesen Namen verdankt er wohl der Eigenschaft, beim Ablösen der Sporen
starken "Rauch" zu entwickeln.
Natürlich kommt er weltweit im Boden vor und ernährt sich dort, wie die
anderen Aspergillus-Arten auch, von organischem Material. Aspergillus
fumigatus hat die Eigenschaft, in einem weiten Temperaturspektrum
wachsen zu können. Die Minimaltemperatur liegt bei 10 °C bis
12 °C und die Maximaltemperatur zwischen 52 °C und 55 °C.
Seine optimale Wachstumstemperatur liegt zwischen 37 °C und
43 °C; dieses Optimum ermöglicht es ihm auch im menschlichen Körper
zu überleben. Die gebildeten Sporen haben nur eine Größe von 2 bis
3 µm, dadurch können sie problemlos eingeatmet werden und in die
Lungenalveolen gelangen. Auch die anderen hier beschriebenen
Aspergillus-Arten (→Aspergillus niger, → Aspergillus flavus)
können eine →Aspergillose
auslösen, aber Aspergillus fumigatus ist der häufigste
Verursacher einer Aspergilliose [1].
Schimmelpilzbefall mit Aspergillus-Arten findet sich bei Getreide und Backwaren, Obst und Gemüse sowie Käse- und Joghurtprodukten. Neben Lebensmitteln können sie auch Papier und Tapeten zerstören, hinterlassen Korrosionsspuren auf Metallen und greifen kalkhaltige Gesteine wie Marmor sowie Leder, Textilien aus Pflanzenfasern und Farbanstriche an.
Aspergillus fumigatus ist der Hauptproduzent des Mykotoxins Fumagillin. Weitere Mykotoxine sind Gliotoxin, Verruculogen und Kojisäure.
Sporen der Aspergillus-Arten finden sich überall in der Luft. Sie werden eingeatmet und gelangen so in die Lunge. Sporen können ebenso mit Lebensmitteln aufgenommen werden.
keine Angaben
Durch Aspergillus fumigatus können allergische Reaktionen hervorgerufen werden. Schwerwiegend ist die Erkrankung an einer Aspergillose. Es gibt verschiedene Arten der Aspergillose, am häufigsten ist die Lunge befallen. Seltener sind Herz, Leber und Haut betroffen [1]. Nähere Erklärungen siehe → Aspergillus niger
Präventionsmaßnahmen siehe Aspergillus niger.
Leibniz-Insitut für Naturstoff-Forschung und
Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut: Invasive
Aspergillose. Die Organismen. Zugriff am 23.7.2018
Kathrin Luther: Interaktionen des humanpathogenen Schimmelpilzes Aspergillus
fumigatus mit Wirtszellen, Dissertation München 2007
Carola Scheer: Nachweis von Aspergillus-fumigatus-Infektionen
aus dem Respirationstrakt mittels TaqMan-PCR, Dissertation Berlin
2006
Kück, Nowrousian, Hoff, Engh, Schimmelpilze: Lebensweise, Nutzen,
Schaden, Bekämpfung. Berlin, Heidelberg 2009
[1] Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 267.
Auflage. 2017